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Aus der Verlagsmeldung: „Als der Ex-Reichskanzler Heinrich Brüning kurz vor dem so genannten Röhm-Putsch 1934 in die Niederlande floh, traf er dort auf zwei katholische Priester und einen Bibliothekar, die ihn aufnahmen, verpflegten, betreuten und vor den Nachstellungen der Gestapo schützten. Bis 1939 hatte Brüning in Limburg und in Nord-Brabant sein sicherstes Quartier und fand Gelegenheit, seine Erfahrungen mit dem Kardinalstaatssekretär Pacelli, dem nachmaligen Pius XII., nochmals zu durchdenken und niederzulegen. Als er 1939 in die USA ging, traf er einen der beiden Geistlichen, Rector Piet Mommersteeg, wieder. Eine lange, nicht immer spannungsfreie Freundschaft verband den zweifellos national gesinnten deutschen Patrioten mit den westlich geprägten niederländischen Katholiken.“
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Aus der Verlagsmeldung: „Die Niederlande waren für deutsche Juden während des Nationalsozialismus ein Land der Hoffnung, eines neuen Alltags, der enttäuschten Erwartungen und der erneuten Verfolgung. Die antisemitische Politik des »Dritten Reiches« veranlasste in den 1930er-Jahren Hundertausende Juden zur Flucht aus Deutschland. Zu den ersten Exilländern gehörten die benachbarten Niederlande, wo die meisten jedoch nur eine Zuflucht auf Zeit fanden. Der Aufbau einer neuen Existenz gestaltete sich oftmals schwierig. Viele zogen weiter. Diejenigen aber, die diesen Schritt nicht gehen konnten oder wollten, waren nach dem Einmarsch der Wehrmacht im Mai 1940 erneut der nationalsozialistischen Verfolgung ausgeliefert. Tausende wurden in den folgenden Jahren deportiert und ermordet. Christine Kausch nimmt das Leben der jüdischen Flüchtlinge in den Jahren 1933 bis 1945 in den Blick und analysiert auf Basis hunderter Egodokumente sowie zahlreicher weiterer Quellen die individuellen und kollektiven Erfahrungen der Geflüchteten. Die Autorin untersucht, wie die Menschen im Nachbarland aufgenommen wurden, wie sie die erneute Verfolgung erlebten und wie sie auf die jeweiligen Umstände reagierten. Die Studie bietet damit einen wichtigen Beitrag zur jüdischen, niederländischen und deutschen Geschichte.“
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Aus der Verlagsmeldung: „Mit der Machtübertragung an die Nationalsozialisten im Januar 1933 beginnt die größte Flucht von Kulturschaffenden, die Deutschland und Europa bis dahin erlebt haben. Die Niederlande sind eine bedeutsame Station dieses Exodus. Thomas Mann begibt sich im Februar 1933 nach Amsterdam, um im »Concertgebouw« seinen berühmten Vortrag über Richard Wagner zu halten. Unbewusst ist diese Reise eine Reise ins Exil. Seine Tochter Erika gastiert in Amsterdam mit ihrem literarischen Kabarett »Die Pfeffermühle«, sein Sohn Klaus gibt hier seine Exilzeitschrift »Die Sammlung« heraus. Grete Weil arbeitet als Photographin, Bruno Walter dirigiert, Elisabeth Augustin übersetzt, Irmgard Keun versucht, ihre gerade begonnene Karriere außerhalb Deutschlands fortzusetzen. Zwei niederländische Verleger – Emanuel Querido und Allert de Lange – geben der im Deutschen Reich verbotenen Literatur eine neue Heimat. Als im Frühjahr 1940 die Wehrmacht die Niederlande innerhalb weniger Tage besetzt, haben die Manns Amsterdam schon verlassen, der Maler Max Beckmann ist gerade erst angekommen. Für den Schauspieler Kurt Gerron wird die Stadt zur Falle, anderen gelingt es, im Untergrund bis zur Befreiung zu überleben. Flucht, Gastspiel, Sommerfrische – Integration, Assimilation, Parallelleben – Abreise, Untergrund, Deportation: Dieses Buch zeichnet anhand einer Fülle von bisher unveröffentlichten Briefen, Tagebüchern und Photos Lebensbedingungen und Lebensläufe der nach Amsterdam emigrierten Künstler und Literaten nach.“
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Aus der Verlagsmeldung: "Gegenstand dieser Untersuchung sind die Diskussionen und Debatten, die um 1930 in Deutschland und den Niederlanden über das performative Repertoire zivilgesellschaftlicher Organisationen geführt wurden. Katholiken und Sozialdemokraten standen damals vor der Problematik, wie man sich angesichts der faschistischen Herausforderung im öffentlichen Raum darstellen sollte. Die eigenen Formen und Methoden wurden hinterfragt: Sollten katholische oder sozialdemokratische Verbände wie die Nationalsozialisten Massenkundgebungen, Symbole, Musik und Gesang und ein jugendliches Image verwenden? Durch die in der Debatte gebrauchten Argumente wird deutlich, auf welche Kriterien, Maßstäbe und Normen sich die zeitgenössischen Beobachter bezogen. Indem diese Denkkategorien und Verhaltenscodes aufgedeckt werden, leistet der Verfasser einen Beitrag zur Beantwortung der Fragen, warum das Repertoire der Nationalsozialisten um 1930 noch als ‚normal‘ galt und warum demokratisch gesinnte Organisationen sich damals ähnlicher Formen und Methoden bedienen konnten."
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Aus der Verlagsmeldung: „Ausgehend von der deutschen Malerei verbreitete sich die 'Neue Sachlichkeit' ab 1925 schnell in anderen Kunstdisziplinen und über die deutschen Landesgrenzen hinaus. In den Niederlanden war der literarische Diskurs zur 'Nieuwe Zakelijkheid' rasch von scharfer Polemik geprägt. Literaturkritiker zogen den künstlerischen Status des Konzepts in Zweifel. Mit ihren negativen Äußerungen prägten sie jedoch nicht nur die damaligen Debatten, auch die literaturwissenschaftliche Rezeption der 'Nieuwe Zakelijkheid' war noch bis in die 1990er Jahre von den Urteilen einzelner zeitgenössischer Gegner bestimmt. Diese Arbeit untersucht die Ursachen dieser Polemik, indem die Kritikerurteile nicht als rein poetologisches Werturteil betrachtet werden, sondern als strategisches Positionierungsinstrument der Kritiker im Kampf um Macht und Einfluss im niederländischen Kunstfeld der Zwischenkriegszeit. Dabei werden die literaturkritischen Positionen im breiteren Kontext der anderen Kunstdebatten (u.a. Bildende Kunst und Architektur) analysiert. Auf diese Weise werden interdisziplinäre Korrelationen der Debatten herausgestellt und so eine adäquatere Erklärung für das negative Rezeptionsbild der 'Nieuwe Zakelijkheid' gegeben.“
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Aus der Verlagsmeldung: „Der Faschismus im deutschen Reich zwang tausende Menschen zur Flucht ins Ausland. Nicht wenige entkamen über die Grenze in die Niederlande. Die Geschichte dieser Menschen, vor allem aber auch die der hilfsbereiten Niederländer ist das Thema dieses Buches. Denn mit der gelungenen Flucht war der den Nazis Entflohene nicht unbedingt in Sicherheit. Die offizielle Politik der niederländischen Regierung war eher an einem guten Verhältnis zu Hitlerdeutschland gelegen, und so wurden - sobald man ihrer habhaft wurde - die Flüchtlinge wieder über die Grenze abgeschoben. Für viele Emigranten war die „Rode Hulp“, die niederländische „Rote Hilfe“, die Rettung, denn diese Organisation brachte die doppelt Verfolgten unter, versteckte und ernährte sie, zum Teil über lange Jahre. Gleichzeitig wurde auch über die Grenze der Widerstand deutscher Antifaschisten unterstützt. Die Erinnerung an diese Hilfsleistungen ist auch für deutsche Leser wichtig, weil sie zum größten Teil in Deutschland unbekannt geblieben ist.“
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Aus der Verlagsmeldung: „»Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt. Ich habe ein Leben gerettet« Diese Sätze sind in die Medaille eingraviert, die die zentrale Gedenkstätte für die Opfer der Shoah, Yad Vashem, den Gerechten unter den Völkern verleiht, also nicht-jüdischen Menschen, die jüdischen Menschen während der NS-Zeit geholfen haben. Diese »unbesungenen« oder »stillen Helden« sowie die durch sie Geretteten sind Thema dieses Buchs. Der Aachener Historiker Christian Bremen beschreibt auf der Grundlage in- und ausländischer Archivalien sowie weltweit geführter Zeitzeugengespräche fünf Rettungsgeschichten, die zugleich eine aktuelle Botschaft bereit halten: ein Gefühl für Respekt, für Anstand, für Achtung, für Würde, für Solidarität und Mitmenschlichkeit.“
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Aus der Verlagsmeldung: „Erstmals gibt es nun die deutschsprachige Ausgabe der Zeitschrift P.I.K. - der rätekommunistischen Gruppe Internationaler Kommunisten (Holland) - gesammelt in Buchform. Sie erschien von 1928 bis 1933. „Die Revolution klopft an die Tür der Geschichte, wenn die Illusion von der Demokratie und den Verbesserungen der Lebensbedingungen innerhalb des Kapitalismus gebrochen ist und der anhaltende Druck auf die Massen so gewaltig geworden ist, dass nicht die geringste Hoffnung auf einen Ausweg übrig bleibt.“ (Pressedienst der GIK, April 1931) Die Gruppe Internationaler Kommunisten (Holland) beschrieb zwei Grundbedingungen für eine revolutionäre Umgestaltung der Gesellschaft: Zum einen die Einsicht der breiten Massen, dass ein auskömmliches Leben im Kapitalismus nicht gewährleistet ist, zum anderen das Elend, das die Menschen zu revolutionären Taten nötigt. Vor 90 Jahren, als die Rätekommunisten aus Holland ihre Kritik am Kapitalismus niederschrieben, war die Welt geprägt von den Turbulenzen der Wirtschaftskrise von 1929. Die ökonomische Entwicklung war ins Stocken geraten, Millionen Arbeitslose bevölkerten die Straße, in den Familien des Proletariats war die Not nicht mehr zu übersehen. Große Teile der arbeitenden Bevölkerung waren durch die finanzielle Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von den USA von den Auswirkungen der Krise besonders betroffen. Sie mussten die Pleiten, mangelnden Absatzmöglichkeiten, die verschärfte Konkurrenz zwischen den Kapitalisten und Nationen mit dem Verlust ihrer Arbeit und ihres Einkommens ausbaden. Viele Kommunisten sahen in der Wirtschaftskrise das Endstadium des Kapitalismus, das vom Proletariat mit einer revolutionären Umgestaltung der Gesellschaft beantwortet werden sollte. Den überall in Europa aufkommenden Faschismus interpretierten einige Linke als das letzte Aufbäumen der Bourgeoisie gegen ihren drohenden Untergang. Der Staatskapitalismus faschistischer Prägung sollte die Rettung bedeuten. Man stritt sich darum, ob diese Phase längerfristiger Natur oder nur ein Intermezzo vor der Machtergreifung des Proletariats sei. Alle Kommunisten sahen im Staatskapitalismus in der Form des Faschismus eine Bedrohung der Arbeiterbewegung. Jedoch unterschieden sie sich in der Art und Weise der Bekämpfung. Während die Sowjetunion-treuen Kommunisten die Einheitsfront mit der jeweiligen Bourgeoisie ihres Landes im Kampf gegen die Faschisten präferierten, konstatierten die Rätekommunisten, dass ein Zusammengehen mit dem „Klassenfeind“ einem Selbstmord der Arbeiterbewegung gleiche. Mit Marx und Engels hielten sie fest, dass die Befreiung der Arbeiterklasse das Werk der Arbeiterklasse selbst sein müsse.“
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Aus dem Verlagstext: „Als sich im Februar 1893 einige berüchtigte Ruhrindustrielle in Essen zusammenfanden und das Rheinisch-Westfälische Kohlen-Syndikat (RWKS) gründeten, ahnten sie nicht, dass mit diesem Akt das bedeutendste und langlebigste Kartell der deutschen Wirtschaftsgeschichte aus der Taufe gehoben worden war. Die Preismacht des Kartells war bald ebenso sprichwörtlich wie die gnadenlose und strenge Beherrschung des Kohlengroßhandels den interessierten Zeitgenossen ein Begriff war. Eva-Maria Roelevink fragt nach den Hintergründen dieser Kartellmacht. Am Beispiel des niederländischen Marktes wird die Binnenordnung des RWKS dechiffriert und damit erstmals der Schleier um seine abstrakte Syndikatsordnung gelüftet. Die Macht des Kartells, die Struktur des RWKS und Kartellierungseffekte im Allgemeinen erfahren so anhand von bisher nicht berücksichtigten Archivquellen eine vollständige Neubewertung.“
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Aus dem Verlagstext: „Im Mai 1940 marschiert die deutsche Wehrmacht in die Niederlande ein. Tausende aus Deutschland geflohene Juden, die hier Schutz vor den Nationalsozialisten suchten, geraten erneut in große Gefahr und müssen untertauchen. Kurt Reilinger, ein junger Emigrant aus Stuttgart und selbst ein „Onderduiker“, wird unter dem Tarnnamen „Nanno“ zur Schlüsselfigur eines jüdischen Widerstandsnetzwerks. Mit Kühnheit und Verstand rettet Nanno über Grenzen hinweg zahlreiche junge „Palästinapioniere“ vor der Deportation in ein Vernichtungslager. Weder die Festnahme durch die Gestapo in Paris noch die Gefangenschaft in einem Konzentrationslager auf Schienen können seine Hoffnung auf ein „Land mit eigener Arbeit“ in Palästina und auf eine friedliche, solidarische Welt zerstören. An Jom Kippur 1945, dem ersten Versöhnungsfest nach der Befreiung, nimmt sein Schicksal eine letzte fatale Wendung.“
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Aus der Verlagsmeldung: „Etty Hillesum ist mit ihren Tagebüchern und Briefen weltberühmt geworden. Freimütig berichtet sie darin von ihren Liebesbeziehungen, Lektüren und Träumen – und zu Herzen gehend von der Vernichtung der Juden. Aber wer war Etty Hillesum wirklich? Judith Koelemeijer erzählt auf der Grundlage zahlreicher bisher unbekannter Dokumente das viel zu kurze, intensive Leben der jungen Jüdin, die sich keine Grenzen setzen lassen wollte, nicht in der Liebe, nicht im Denken und auch nicht in ihrem Willen, das Schicksal ihres Volkes zu teilen. Die Tagebücher und Briefe Etty Hillesums sind so ungekünstelt und lebensnah geschrieben, dass sie als große Schriftstellerin lange verkannt wurde und das Bild von ihr ganz von diesen Selbstzeugnissen bestimmt wurde. Judith Koelemeijer hat auf Dachböden und in Kellern das Kriegstagebuch einer Freundin, Briefwechsel und weitere Quellen zum Leben Etty Hillesums aufgespürt. So entsteht das berührende Porträt einer sinnlichen, spirituell und intellektuell hellwachen jungen Frau, die nach ihrem Studium in Amsterdam nicht als Juristin arbeiten konnte, die die russische Sprache und Literatur liebte, obwohl oder gerade weil ihre Mutter vor den Pogromen in Russland fliehen musste, die mit allen Fasern das Leben liebte und sich doch mit Händen und Füßen wehrte, als ihre Freunde sie in einem letzten, verzweifelten Versuch vor den Nationalsozialisten verstecken wollten. Das glänzend geschriebene Buch beginnt mit dieser dramatischen Szene – und fesselt bis zur letzten Seite.“
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