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In der niederländischen Geschichtskultur spielt die Auseinandersetzung mit dem Zweiten Weltkrieg nach wie vor die zentrale Rolle. Das Werk „Grijs Verleden. Nederland en de Tweede Wereldoorlog” des umstrittenen Publizisten Chris van der Heijden löste 2001 eine vehemente öffentliche Debatte aus, da der Autor die vermeintlich „schwarz-weiße” offizielle Erinnerungskultur der Niederlande angriff und durch das Bild einer „grauen” oder auch „blassen” Vergangenheit zu ersetzen suchte. Van der Heijdens „graue Revision“ betraf dabei nicht nur die manichäischen Erzählmuster der Nachkriegsgesellschaft über Kollaboration und Widerstand, sondern auch die Nivellierung der Unterschiede zwischen Tätern und Opfern. Der Historiker Krijn Thijs ordnet diese Debatte in die veränderte politische Kultur der Niederlande ein, in der auch die Rolle von Zeithistorikern in einer sinnsuchenden Gesellschaft verstärkt diskutiert wird.
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Aus dem Verlagstext: „Als Belgien, Polen und die Niederlande während des Zweiten Weltkrieges besetzt wurden, kollaborierten Teile der politischen Elite und der Bevölkerung mit den Besatzern. Wie mit diesen Kollaborateuren nach dem Krieg verfahren wurde, und welche Folgen dies für das politische System der Nachkriegszeit, für Demokratisierung und das Fortbestehen totalitärer Tendenzen hatte, untersucht der Autor aus anthropologischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive. Seine überraschende Schlussfolgerung: Lynchjustiz und wilde Säuberungen erfüllen wichtige soziale Funktionen. Umfangreiche und durchgreifende politische Säuberungen tragen unter Umständen mehr zur Fortdauer totalitärer Tendenzen in einer Gesellschaft bei als eine oberflächliche aber spektakuläre Abrechnung mit wenigen prominenten Tätern.“
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Aus der Verlagsmeldung: „Bei den Niederlanden - für viele einfach nur „Holland“ - denken die meisten an Windmühlen, Tulpen und Grachten, Coffeeshops und Tomaten. Außerdem natürlich an die von niederländischen Marketingleuten inszenierte Frau Antje - übrigens ein eher seltener Name in den Niederlanden - sowie Männer, die Käselaiber hin und her tragen - richtige „Käseköppe“ eben. Soweit die landläufige Meinung über ein Land, das vor allem dann in die Schlagzeilen kommt, wenn sich Deutschland und die Niederlande mal wieder bei einer Fußballmeisterschaft gegenüberstehen. Ob die deutschen Fans allerdings wüssten, dass man in den Niederlanden zur Tasse Kaffee oder Tee nur maximal ein Stück Gebäck nimmt? Fast jeder Deutsche ist schon einmal in den Niederlanden gewesen - sei es im Urlaub an der Nordsee oder dem IJsselmeer, zum Sightseeing in Amsterdam oder zum Einkaufen mal eben über die Grenze. Aber richtig kennengelernt hat man das Land dabei nicht unbedingt. Dieses Buch räumt auf humoristische Weise mit einigen Vorurteilen auf, bestätigt aber auch zahlreiche - belegt mit Daten, Beobachtungen, Anekdoten und aktuellen Entwicklungen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, angereichert mit persönlichen Erfahrungen der niederländisch-deutschen Autoren.“
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Aus der Verlagsmeldung: "Ist ein Sprechen über die Verbrechen der jüngeren Geschichte möglich, das sich ausschließlich auf die reinen Fakten beschränken will? An welchem Punkt droht eine nicht moralisierende Darstellung des Vergangenen in eine unmoralische Geschichtsdeutung umzuschlagen? Umgekehrt stellt sich im Zeitalter der so genannten Political Correctness aber auch die Frage, wann die gerade geltenden gesellschaftlichen Tabus in eine problematische Schweigeverpflichtung münden: Behindern dominant moralische Bewertungen vielleicht sogar eine objektive Vergegenwärtigung historischer Ereignisse? Der Band fragt nach den Tabuzonen, die moderne Gesellschaften in ihren Geschichtsdebatten immer wieder neu aushandeln. Im Zentrum der Beiträge stehen gleichsam exemplarisch einige der jüngeren Vergangenheitsdiskurse in Deutschland und den Niederlanden. Anhand der Figur des ‚Täters‘ zeigen sie in vergleichender und interdisziplinärer Perspektive, wo jene Grenzen zwischen Sagbarem und Unsagbarem und damit zwischen Erinnern und Vergessen errichtet oder eingerissen werden – und aus welchen Motiven."
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Abstract: "This article explores the variability and the limits of the political in regard to cyclists‘ unions in Germany and the Netherlands between 1900 and 1940. In both countries, cyclists formed national consumer organizations, mixing consumer demands with social and even political implications. The Dutch Cyclists‘ Union managed to establish herself as an eminent political actor and „system builder“ with lasting impact on traffic legislation and road construction. While liberals were loosing the political majority in Dutch parliament, the Cyclists‘ Union became a stronghold of Dutch liberalism outside the narrow confines of the old institutionalized political arena. In contrast, German cyclists‘ dreams of opening up social elites and fostering social and political change through the bicycle were shattered. The bicycle, which had started off as a luxury good in the 1890s and had become a common means of transport by the 1920s, was more suitable for political communications „from top to bottom“. Old liberal elites in the Netherlands were quite successful in making use of this consumer object in order to reformulate their existing claims to power and create new realms of the political. A transformation of social and political conditions, „from the bottom up“, as it was hoped for by part of the German cyclists‘ movement, however, turned out to be utopian."
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Aus der Verlagsmeldung: "Im Rahmen von Untersuchungen zum niederländischen Bild von Deutschland und den Deutschen lässt sich das Werk des Kulturhistorikers Johan Huizinga (1872–1945) als ein gewichtiger Beitrag zu Charakter und Variabilität ebendieses Bildes einfügen. Als Kulturhistoriker und -kritiker verfolgte und kommentierte er die Geschehnisse östlich der Grenze. Seine Beurteilung der Entwicklung ging dabei aus von einer tiefen Bindung an die Besonderheit der Kultur des eigenen Landes. Auf der Basis seines nationalen Selbstverständnisses entstand ein differenziertes Bild von der deutschen Kultur. Nach dem Ersten Weltkrieg unterhielt er vielfältige Kontakte mit deutschen Wissenschaftlern und beeinflusste durch Werke wie „Herbst des Mittelalters“ oder die Biografie von Erasmus von Rotterdam den wissenschaftlichen Diskurs in Deutschland. In den dreißiger Jahren galt er als früher Kritiker des Nationalsozialismus auf niederländischer Seite, insbesondere durch sein Werk „Im Schatten von Morgen“, mit dem er die Defizite der europäischen Kulturentwicklung verdeutlichte. Nach dem deutschen Überfall auf die Niederlande wurde er zunächst im Lager St. Michielsgestel gefangen gehalten und durfte später unter strengen Auflagen in das nahe der deutschen Grenze gelegene De Steeg gehen. Hier schrieb er sein letztes Werk, „Geschändete Welt“, mit dem er versuchte, die Chancen einer kulturellen Wiederherstellung Europas aufzuzeigen. Der vorliegende Band beschreibt nun nicht nur den Beitrag Huizingas zum niederländischen Bild vom deutschen Nachbarn – und insofern enthält er eine weiterführende Deutung seines Werkes –, sondern legt zugleich auch die deutsche Rezeption seines Werkes vor und nach 1945 vor."
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