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Aus dem Verlagstext: „Kaum ein anderes besetztes Land hat unter dem antisemitischen Terror der Deutschen so stark gelitten wie die Niederlande: drei Viertel der jüdischen Bevölkerung wurden deportiert und ermordet. Die Erinnerung an die Zeit der Besatzung war bislang vor allem durch das Tagebuch der Anne Frank bestimmt. Nanda van der Zee hat nun zum ersten Mal systematisch die Ermordung der niederländischen Juden untersucht. Ihr Buch löste einen Skandal aus, weil es am Tabu der Kollaboration rührt und schonungslos die verhängnisvollen Folgen von Königin Wilhelminas Flucht nach London aufzeigt. »Um Schlimmeres zu verhindern...«: Mit dieser Floskel entschuldigten sich allzu viele, die bereit waren, die Vernichtungspolitik nicht nur zu dulden, sondern sogar auch noch zu unterstützen. Natürlich regte sich Widerstand, aber er war zu schwach, um gegen Terror und Anpassung wirklich etwas auszurichten. Nanda van der Zees Buch leistet, über die niederländischeDebatte hinaus, einen wichtigen Beitrag zur europäischen Wirklichkeit im Zeitalter der Diktaturen.“
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Aus der Verlagsmeldung: „Mut kennt kein Kalkül: Der Überfall auf den 20. Deportationszug nach Auschwitz. Am 19. April 1943 stoppen drei junge Männer einen Zug, der 1.618 Juden vom belgischen Sammellager Mechelen nach Auschwitz transportiert. Ausgerüstet mit drei Zangen, einer mit rotem Papier beklebten Sturmleuchte sowie einer Pistole, führen Youra Livchitz, Jean Franklemon und Robert Maistriau einen Plan aus, den jüdische Widerständler erdacht, bewaffnete Partisanen aber als zu riskant verworfen hatten. Sie befreien 17 Männer und Frauen, dann eröffnen die deutschen Bewacher das Feuer. Bis der 20. Konvoi die deutsche Grenze erreicht, können weitere 225 Insassen fliehen. Während der Besatzung haben viele Belgier aus allen sozialen Schichten Juden vor der SS geschützt, gefälschte Pässe besorgt, Unterkunft oder Arbeit gewährt, Kinder versteckt. Neben Menschlichkeit und Mut gedeiht Verrat: Mit Hilfe von Spitzeln kann die Gestapo Widerstandsgruppen und Juden festnehmen. Youra, der als Kind mit seiner Mutter und seinem älteren Bruder Alexandre nach Brüssel immigriert war, vielseitig begabt, grüblerisch, lebenshungrig ist und die Frauen fasziniert, wird denunziert, gefoltert und im Februar 1944 erschossen. Auch Robert und Jean werden festgenommen, überleben aber die Haft im Konzentrationslager. Das Buch beruht auf privaten Dokumenten, Archivakten und Polizeiberichten, Recherchen und Interviews, darunter Gesprächen mit sechs Zeitzeugen, die aus dem 20. Konvoi fliehen konnten. Sie verschweigen weder Verzweiflung noch Ohnmacht und Trauer, dennoch stärken ihre Erfahrungen Zuversicht und Lebensmut. Paul Spiegel, ehemaliger Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, berichtet im Vorwort über das Schicksal seiner Familie, die in Belgien ein Versteck gefunden hatte, wo sie den Holocaust zu überleben versuchte.“
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Aus dem Verlagstext: „ »Unter jedem Grabstein liegt eine Weltgeschichte.« Heinrich Heine Eine schwierige, aber doch einzigartige Annäherung. Die Versöhnung der niederländischen Gemeinde Putten und des deutschen Ortes Ladelund. Sonntag, 1. Oktober 1944. Im niederländischen Dorf Putten treiben Soldaten der deutschen Wehrmacht, nur wenige Stunden nach einem Attentat niederländischer Widerstandskämpfer auf ein deutsches Militärfahrzeug, Frauen, Kinder und Männer im Dorf zusammen. Am darauffolgenden Tag werden die Häuser des Dorfes niedergebrannt und 660 Männer und Jungen im Alter zwischen 17 und 50 Jahren in das KZ Neuengamme deportiert. In den zahlreichen Außenlagern, darunter Ladelund, werden sie unter erbärmlichen Umständen zur Arbeit an Panzergräben eingesetzt. Nur 49 von ihnen überleben die mörderischen Lager. Das Schicksal des Dorfes der »Witwen und Waisen« wie Putten schon bald genannt werden sollte, hat sich tief in die Erinnerung der Niederländer eingegraben. Für viele sollte die Zeit nach der deutschen Besatzung ein Leben »nach dem Krieg« bleiben, das mehr durch die Vergangenheit als durch die Zukunft bestimmt wurde. Die Prozesse gegen die Hauptverantwortlichen der Razzia, die nur zu geringen Strafen führten, das Bild von der »sauberen Wehrmacht«, die Augenzeugenberichte der Razzia und die persönlichen Erinnerungen der Uberlebenden, die Fragen nach der Kollaboration niederländischer Polizisten und nach der Rolle des Widerstandes. Die schwierige, doch einzigartige Annäherung und Versöhnung der Gemeinden Putten und Ladelund über den »Gräbern von Ladelund« beschreiben einen Erinnerungsprozess. Sie enthüllen das moralische und ethische Dilemma einer Gesellschaft zu Zeiten des Krieges und danach und damit einen Teil niederländisch-deutscher Geschichte. “
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Aus dem Verlagstext: „Im Mai 1940 marschiert die deutsche Wehrmacht in die Niederlande ein. Tausende aus Deutschland geflohene Juden, die hier Schutz vor den Nationalsozialisten suchten, geraten erneut in große Gefahr und müssen untertauchen. Kurt Reilinger, ein junger Emigrant aus Stuttgart und selbst ein „Onderduiker“, wird unter dem Tarnnamen „Nanno“ zur Schlüsselfigur eines jüdischen Widerstandsnetzwerks. Mit Kühnheit und Verstand rettet Nanno über Grenzen hinweg zahlreiche junge „Palästinapioniere“ vor der Deportation in ein Vernichtungslager. Weder die Festnahme durch die Gestapo in Paris noch die Gefangenschaft in einem Konzentrationslager auf Schienen können seine Hoffnung auf ein „Land mit eigener Arbeit“ in Palästina und auf eine friedliche, solidarische Welt zerstören. An Jom Kippur 1945, dem ersten Versöhnungsfest nach der Befreiung, nimmt sein Schicksal eine letzte fatale Wendung.“
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Aus der Verlagsmeldung: „Sie war siebzehn, als der Zweite Weltkrieg ausbrach. Bis dahin hatte es keine große Rolle für sie gespielt, dass sie Jüdin war, doch plötzlich entschied diese Frage über Leben oder Tod. 1942 schloss sie sich dem niederländischen Widerstand an, lebte unter falschem Namen. Mehrmals konnte sie den Nazis entkommen, doch im Juli 1944 wurde sie verraten und nach Ravensbrück transportiert. Sie hat die Grauen des Konzentrationslagers überlebt, ihre Familie nicht. In dieser Zeit wusste niemand, dass sie Jüdin war, keiner kannte ihren Namen. Erst danach wagte sie wieder zu sagen: Mein Name ist Selma.“
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Aus dem Verlagstext: „Die wahre Geschichte von Anne Franks Freundinnen und ihrem Kampf gegen die Nazis. Nach Kriegsende überbrachten die Schwestern Lien und Janny Brilleslijper der Familie Frank die Nachricht vom Tod ihrer Töchter Anne und Margot. Dass sie darüber hinaus während der Besatzungszeit Teil einer einmaligen Geschichte jüdischen Widerstandes waren, war bislang unbekannt. Als die Autorin Roxane van Iperen im Jahr 2012 in eine Villa einzieht, ahnt sie nichts von den doppelten Böden und Hohlräumen, die es hier gibt: Die jüdischen Schwestern hatten zahlreichen verfolgten Juden hier Unterschlupf gewährt. ’t Hooge Nest, so der Name des Hauses, war umzingelt von den Villen hochrangiger Nazis, unter deren Augen hier der Widerstand für die gesamten Niederlande organisiert wurde. Bis das Versteck im Sommer 1944 verraten und gestürmt wurde. Janny und Lien überlebten mehrere Konzentrationslager – bis zum Tod von Margot und Anne Frank blieben sie an deren Seite.Eine außergewöhnliche Geschichte des niederländischen Widerstandes in der Zeit der Nazi-Besatzung, fesselnd erzählt wie ein Roman.“
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Aus den Verlagsangaben „Mit dem deutschen Überfall auf die Niederlande gerieten auch die Juden in existenzielle Gefahr. Leendert Overduin (1900-1976) war Pastor einer kleinen protestantischen Gemeinde in Enschede (NL), als im Mai 1940 deutsche Truppenverbände in die Niederlande einfielen und das Land besetzten. Während der fünfjährigen Besatzungszeit begründete und leitete er eine Organisation, deren einziges Ziel darin bestand, Juden zu helfen. Es war die erste und größte Organisation dieser Art in den Niederlanden überhaupt. Mehr als eintausend Juden (darunter auch einige aus Westfalen!) konnten mit ihrer Hilfe vor der Verhaftung und Deportation in die deutschen Vernichtungslager gerettet werden. Nach dem Krieg blieb Pastor Overduin weiterhin als unermüdlicher Helfer von Bedrängten aktiv. Unter den Hilfesuchenden waren diesmal auch ehemalige Nazisympathisanten und deren Familien. Gestützt auf ein breites Spektrum von Quellen präsentiert das vorliegende Buch erstmals für deutschsprachige Leser die Lebensgeschichte dieses außergewöhnlichen Mannes.“
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Aus der Verlagsangabe: "Heimlich produzierte Zeitungen, Zeitschriften und Flugblätter haben als Mittel zur Verbreitung von oppositionellem Gedankengut eine lange Tradition. In den von 1940 bis 1945 besetzten Niederlanden wurden neben diesen Medien vielfach auch Bücher instrumentalisiert, um den Widerstand gegen die nationalsozialistische Fremdherrschaft zu schüren: Mehr als 1000 literarische Veröffentlichungen brachten niederländische Verleger unter Umgehung von Zensurmaßnahmen in Umlauf, darunter eine große Anzahl an hochwertig gestalteten Büchern, mitunter sogar Drucke künstlerischen und bibliophilen Charakters. Carina Schmidt analysiert in ihrer Untersuchung systematisch den Einfluss der Untergrundliteratur auf die Formierung des niederländischen Widerstandes am Beispiel der produktivsten Untergrundverlage De Bezige Bij, A.A.M. Stols, A.A. Balkema und De Blauwe Schuit. Unter Auswertung einschlägiger Quellen werden Produktions- und Distributionsprozesse nachvollzogen und Bezüge zu Widerstandsgruppen aufgezeigt. Gleichzeitig handelt es sich um eine exemplarische Studie, die aus der Erforschung des literarischen Widerstandes im ‚Reichskommissariat Niederlande‘ heraus grundsätzlichere Einsichten in die Rolle des Buches in unterdrückten Gesellschaften gewinnt und das Potential des Mediums offenbart, in staatlich repressiven Systemen zur Stimulierung von Widerstand beizutragen."
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Themen dieser Ausgabe: „Valentin J. Hemberger: Besatzung, Kollaboration und Widerstand. Ein erster Überblick über die Benelux Staaten in den Jahren 1940–1945 | Elisabeth Hoffmann, Jérôme Courtoy: Als Luxemburg in den Gau Moselland integriert wurde. Annexionspolitik, Reaktionen, Erinnerung | Ulrich Schneider: Widerständige Worte. Die klandestine Presse in Belgien | Tanja von Fransecky: Flucht aus dem Deportationszug. Belgien und die Niederlande im Vergleich | Ad van Liempt: Der Kommandant mit den zwei Gesichtern. Albert Gemmeker im Lager Westerbork | Christoph Kreutzmüller: Öffentlich und veröffentlicht. Fotos der Deportationen aus den Niederlanden | Dieter Wesp: „ … und warte täglich auf ein persönliches Lebenszeichen“. Richard Teschs Briefe an seine Frau Johanna im KZ Ravensbrück | Christoph Wilker: Verfolgung und Widerstand der Zeugen Jehovas 1933–1945. Sonderausstellung des NS-Dokumentationszentrums München wird zur Wanderausstellung | Wieder gelesen: Harry Mulisch: Das Attentat | Gedenkstätten in Zeiten der Pandemie“
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Aus dem Verlagstext: „Wurden sozialrevolutionäre Kampfmittel wie Massenstreiks, direkte gewaltfreie Aktion und ziviler Ungehorsam in Europa nur im Rahmen der Gandhi-Rezeption diskutiert? Es ist das Verdienst von Gernot Jochheims historischem Standardwerk, die europäische Geschichte des gewaltfreien Antimilitarismus dem Vergessen zu entreißen. Welche Rolle spielten dabei die anarchosyndikalistische, rätekommunistische und linkssozialistische Arbeiterbewegung von 1890 bis 1940 in den Niederlanden sowie tolstojanisch geprägte Formen individueller Verweigerung? Wie haben Clara Wichmann, Bart de Ligt, Henriette Roland Holst und ihre Zusammenhänge diese Aktionskonzepte im Kontext des Ersten Weltkriegs sowie der Bürgerkriege in Russland und Spanien weiterentwickelt? Die grundlegenden Diskussionen über gewaltfreie Revolution sowie sozialrevolutionäre Verteidigung arbeitete Gernot Jochheim in seiner 1977 veröffentlichten, inzwischen vergriffenen Dissertation „Antimilitaristische Aktionstheorie, Soziale Revolution und Soziale Verteidigung“ auf. Für die vorliegende populärwissenschaftliche Neufassung hat Herausgeber Wolfram Beyer die Studie umfassend überarbeitet, vereinfacht und im Anhang gekürzt.“
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