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  • Angaben aus der Verlagsmeldung: „Die Studie widmet sich dem Genre des Kircheninterieurs in der niederländischen Malerei, namentlich Gemälden von Gerard Houckgeest, Hendrick van Vliet und Emanuel de Witte. Sie entwickelten in Delft um 1650 einen neuen Bildtyp, der Kircheninnenräume in dynamischer Schrägsicht inszenierte. Diese Arbeit verfolgt das Wechselspiel von Faktoren, die zur Ausprägung dieser spezifischen Form des Kircheninterieurs beigetragen haben. Neben der Auseinandersetzung mit den neuen Möglichkeiten der Raumdarstellung, die den Betrachter einbeziehen und aktivieren, liegt der Fokus auf dem kultur- und religionsgeschichtlichen Hintergrund in der Stadt Delft. Beispielhaft für die Republik der Vereinigten Niederlande in der Frühen Neuzeit kristallisiert sich hier die Problematik ihrer konfessionellen Pluriformität: Minderheiten und eine starke katholische Mission trafen auf den Anspruch der reformierten „Öffentlichkeitskirche“. Die Frage konfessioneller Legitimität und deren Beweismittel, die Besetzung des öffentlichen Kirchenraums, erweist sich dabei als entscheidend. Gemalte „Kirchenbilder“ konnten als Argumente innerhalb dieses konfessionellen Diskurses dienen, andere Werke werden als künstlerische Reflexion auf die Tatsache interpretiert, dass konfessionelle Aneignung form- und gestaltbar war.“

  • Aus der Verlagsmeldung: "Die Autorin setzt sich in ihrem Buch mit menschenleeren Räumen, Rückenfiguren und Lauschern in der holländischen Interieurmalerei des 17. Jahrhunderts auseinander. Die Gemälde werden dabei im Hinblick auf das ihnen gemeinsame Phänomen einer 'anwesenden Abwesenheit' untersucht: In menschenleeren Räumen sind Spuren der Bewohner sichtbar. Rückenfiguren sind zwar physisch präsent gedanklich aber abwesend, und auch bei Lauschern und Belauschten spielt durch das heimliche Agieren die komplexe Thematik von Privatheit und Innerlichkeit eine große Rolle. Yalçin betrachtet hergebrachte Deutungsvorgaben kritisch und entwickelt eigene Interpretationsansätze, um die vielfältigen Motive des erhaltenen Bildmaterials einzuordnen. Dabei werden auch gesellschaftshistorische Aspekte wie die politisch-ökonomische Entwicklung im Land und das Bilderverbot im protestantischen Norden sowie theoretische Überlegungen der Künstler berücksichtigt. Darüber hinaus wird gezeigt, dass der Gebrauch von technischen Hilfsmitteln wie der Camera obscura den Künstlern eine andere, differenziertere Sehweise ermöglichte."

  • Aus dem Verlagstext: „Jan Vermeer ist mit seinen Interieurszenen berühmt geworden. Doch obwohl er zu den bedeutendsten Künstlern des 17. Jahrhunderts gehört, entziehen sich Leben und Persönlichkeit unserer genaueren Kenntnis. Es hat sich eine Legende gebildet, wonach Vermeers Gemälde selbstgenügsame, vollendete Kunst zeigen. Ist diese Legende wirklich wahr? Max Friedländer hat jenes Wort geprägt, das uns große Schwierigkeiten bereitet: Vermeer „gilt als ein großer Maler, nicht obwohl, sondern weil er kein Genremaler ist. Er betrachtet das Lebende als Stilleben-Maler.“ Ziel dieser Studie ist es, Tätigkeitsbegriffe und Nähebewegungen zu präsentieren, die die Legende vom stillebenhaften Maler ins Wanken bringen. Exkurse in die Wahrnehmungs- und Raumtheorien des 17. Jahrhunderts schaffen kontextuelle Bezüge. Welche Vorstellungen von Raum und Sehen kannte das barocke Zeitalter? Wir müssen sie für uns zurückgewinnen, um die Kunst Jan Vermeers besser einordnen zu können.“

Last update from database: 26.04.24, 00:00 (UTC)