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  • "Die großen NS-Prozesse der 1960er Jahre, besonders der Eichmann-Prozess von 1961, werden immer wieder als Schlüsselereignisse bezeichnet, die dazu geführt hätten, den Holocaust als eigenständiges Phänomen stärker ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit zu rücken. Bislang wurde jedoch kaum untersucht, wie diese Prozesse in den einzelnen Ländern tatsächlich von den Medien repräsentiert wurden und welche Folgen dies für die Holocaust-Erinnerung hatte. Diese Studie analysiert niederländische und belgische Presse-, Radio- und Fernsehberichte über spektakuläre NS-Verfahren. Der Eichmann- und der Auschwitz-Prozess stehen im Zentrum des Interesses; der Nürnberger Hauptprozess wird als frühes Beispiel vergleichend herangezogen. Während sich der Umfang der Beiträge und die vermittelten Informationen in den Massenmedien gleichen, ergeben sich bei der Frage nach den langfristigen gesellschaftlichen Auswirkungen eklatante Unterschiede zwischen den beiden Ländern. Besonders aufschlussreich ist dabei der Umgang mit der eigenen Besatzungsvergangenheit."

  • Aus dem Verlagstext: „Nach dem Ende der deutschen Besatzung wurden in den Niederlanden mehr als 100.000 Personen als Kollaborateure oder Kriegsverbrecher verhaftet. Ihre Zahl sank rasch, und 1962 waren nur noch vier Delinquenten - allesamt Deutsche - inhaftiert. Dann aber kam es zum Bruch, und erst 1989 wurden die letzten beiden NS-Verbrecher aus dem Gefängnis entlassen. Harald Fühner analysiert die Entscheidungsfindung und die zum Teil äußerst emotionalen Debatten um die Behandlung der "Politischen Delinquenten". Er untersucht die Rolle von Regierung und Parlament ebenso wie den Einfluss von Interessenorganisationen und öffentlicher Meinung. Außerdem zeigt er auf, wie sich Wandlungen im Umgang mit der Besatzungsvergangenheit in den Diskussionen widerspiegelten. Nicht zuletzt kommt die Bedeutung der Problematik für die deutsch-niederländischen Beziehungen zur Sprache.“

Last update from database: 02.05.24, 00:00 (UTC)