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  • Aus der Verlagsmeldung: „Sie war siebzehn, als der Zweite Weltkrieg ausbrach. Bis dahin hatte es keine große Rolle für sie gespielt, dass sie Jüdin war, doch plötzlich entschied diese Frage über Leben oder Tod. 1942 schloss sie sich dem niederländischen Widerstand an, lebte unter falschem Namen. Mehrmals konnte sie den Nazis entkommen, doch im Juli 1944 wurde sie verraten und nach Ravensbrück transportiert. Sie hat die Grauen des Konzentrationslagers überlebt, ihre Familie nicht. In dieser Zeit wusste niemand, dass sie Jüdin war, keiner kannte ihren Namen. Erst danach wagte sie wieder zu sagen: Mein Name ist Selma.“

  • Aus dem Verlagstext: „Als Belgien, Polen und die Niederlande während des Zweiten Weltkrieges besetzt wurden, kollaborierten Teile der politischen Elite und der Bevölkerung mit den Besatzern. Wie mit diesen Kollaborateuren nach dem Krieg verfahren wurde, und welche Folgen dies für das politische System der Nachkriegszeit, für Demokratisierung und das Fortbestehen totalitärer Tendenzen hatte, untersucht der Autor aus anthropologischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive. Seine überraschende Schlussfolgerung: Lynchjustiz und wilde Säuberungen erfüllen wichtige soziale Funktionen. Umfangreiche und durchgreifende politische Säuberungen tragen unter Umständen mehr zur Fortdauer totalitärer Tendenzen in einer Gesellschaft bei als eine oberflächliche aber spektakuläre Abrechnung mit wenigen prominenten Tätern.“

  • Aus der Verlagsmeldung: "Ist ein Sprechen über die Verbrechen der jüngeren Geschichte möglich, das sich ausschließlich auf die reinen Fakten beschränken will? An welchem Punkt droht eine nicht moralisierende Darstellung des Vergangenen in eine unmoralische Geschichtsdeutung umzuschlagen? Umgekehrt stellt sich im Zeitalter der so genannten Political Correctness aber auch die Frage, wann die gerade geltenden gesellschaftlichen Tabus in eine problematische Schweigeverpflichtung münden: Behindern dominant moralische Bewertungen vielleicht sogar eine objektive Vergegenwärtigung historischer Ereignisse? Der Band fragt nach den Tabuzonen, die moderne Gesellschaften in ihren Geschichtsdebatten immer wieder neu aushandeln. Im Zentrum der Beiträge stehen gleichsam exemplarisch einige der jüngeren Vergangenheitsdiskurse in Deutschland und den Niederlanden. Anhand der Figur des ‚Täters‘ zeigen sie in vergleichender und interdisziplinärer Perspektive, wo jene Grenzen zwischen Sagbarem und Unsagbarem und damit zwischen Erinnern und Vergessen errichtet oder eingerissen werden – und aus welchen Motiven."

  • Aus dem Verlagstext: „ »Unter jedem Grabstein liegt eine Weltgeschichte.« Heinrich Heine Eine schwierige, aber doch einzigartige Annäherung. Die Versöhnung der niederländischen Gemeinde Putten und des deutschen Ortes Ladelund. Sonntag, 1. Oktober 1944. Im niederländischen Dorf Putten treiben Soldaten der deutschen Wehrmacht, nur wenige Stunden nach einem Attentat niederländischer Widerstandskämpfer auf ein deutsches Militärfahrzeug, Frauen, Kinder und Männer im Dorf zusammen. Am darauffolgenden Tag werden die Häuser des Dorfes niedergebrannt und 660 Männer und Jungen im Alter zwischen 17 und 50 Jahren in das KZ Neuengamme deportiert. In den zahlreichen Außenlagern, darunter Ladelund, werden sie unter erbärmlichen Umständen zur Arbeit an Panzergräben eingesetzt. Nur 49 von ihnen überleben die mörderischen Lager. Das Schicksal des Dorfes der »Witwen und Waisen« wie Putten schon bald genannt werden sollte, hat sich tief in die Erinnerung der Niederländer eingegraben. Für viele sollte die Zeit nach der deutschen Besatzung ein Leben »nach dem Krieg« bleiben, das mehr durch die Vergangenheit als durch die Zukunft bestimmt wurde. Die Prozesse gegen die Hauptverantwortlichen der Razzia, die nur zu geringen Strafen führten, das Bild von der »sauberen Wehrmacht«, die Augenzeugenberichte der Razzia und die persönlichen Erinnerungen der Uberlebenden, die Fragen nach der Kollaboration niederländischer Polizisten und nach der Rolle des Widerstandes. Die schwierige, doch einzigartige Annäherung und Versöhnung der Gemeinden Putten und Ladelund über den »Gräbern von Ladelund« beschreiben einen Erinnerungsprozess. Sie enthüllen das moralische und ethische Dilemma einer Gesellschaft zu Zeiten des Krieges und danach und damit einen Teil niederländisch-deutscher Geschichte. “

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