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"Der Artikel untersucht, wie die niederländischen Ökonomischen Patrioten im späten 18. Jahrhundert Reichtum wahrgenommen haben. Während Kommerz, Staatsverschuldung und Reichtum in Großbritannien und Frankreich kritisch beäugt wurden, waren sie, so der Konsens der Forschung, in der niederländischen Republik weitgehend akzeptiert. Dieser Beitrag zeigt aber, dass Niederländer durchaus an der internationalen Debatte über modernen Reichtum teilnahmen, dies jedoch aus der Perspektive einer Handelsrepublik im Verfall geschah. Diesen wahrgenommenen Niedergang erklärten die Ökonomischen Patrioten mit dem Reichtum der Einwohner, die sich aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen hatten, um als Rentiers von ihren Investitionen in ausländische Staatsschulden zu leben. Um dieses Spannungsverhältnis aufzulösen, entwarfen die Mitglieder des Ökonomischen Zweigs, einer Untergesellschaft der Holländischen Gesellschaft der Wissenschaften, ein weitrechendes moralisches und wirtschaftliches Reformprogram, das den privaten Reichtum der Bürger für das Allgemeinwohl nützlich machen sollte."
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"Der vorliegende Beitrag analysiert die Interdependenz von Entdeckungsfahrten, Handel, Kartographie und Reiseberichten in den Niederlanden während des 16. Jahrhunderts. Ausgangspunkt ist der Vertrag von Tordesillas (1494), der garantieren sollte, dass allein Portugal und Spanien auf den Weltmeeren Handel trieben und dass die Entdeckung, Unterwerfung und Kolonisierung außereuropäischer und nichtchristlicher Völker nur ihnen zustand. Niederländische Kaufleute, die gleichfalls versuchten, Handelsbeziehungen mit China, Indien und Japan (»Cathay«) zu knüpfen, waren deshalb gezwungen, Wege zu finden, die eine offene Konfrontation mit Portugiesen und Spaniern vermieden. Eine Möglichkeit bot die sogenannte »Nordostpassage«, deren erhoffte Erschließung während des 16. Jahrhunderts mehrere niederländische Expeditionen beschäftigte. Den nördlichen Seeweg nach Ostasien und Indien zu finden, gelang ihnen zwar nicht; gleichwohl brachten sie zahlreiche Nachrichten über das Eismeer, die Nordkalotte, die Kola-Halbinsel, das Weiße Meer und West-Sibirien in ihre Heimathäfen zurück. Diese wurden sodann in Büchern und Karten weiterverbreitet und machten niederländische Städte zu europäischen Zentren des Wissens über den europäischen Norden. Als ertragreicher Nebeneffekt der Expeditionen erwies sich zudem die Etablierung von Handelsstützpunkten entlang der norwegischen und russischen Eismeerküste. Sie ersetzten in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wenigstens teilweise den niederländisch-russischen Ostseehandel, den Dänemark und Schweden durch Zölle, Kaperei und Kriege zu monopolisieren drohten."
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Aus dem Verlagstext: „Die bei Plantin-Moretus um 1600 in Antwerpen gedruckten, von Jan David SJ verfassten und durch Theodoor Galle aufwendig illustrierten Andachtsbücher werden erstmals vollständig und systematisch, unter Berücksichtigung der Texte und zugehöriger Bilder, vorgestellt und untersucht. Deren komplexe Kupfersticherfi ndungen sind nicht - wie bislang angenommen - Emblemvarianten, sondern stellen ein gänzlich anders funktionierendes System der Text- und Bild-Synthese dar. Der jeweiligen Andachts-, Erbauungs- oder Lehrfunktion entsprechend verbildlichen die Kupferstiche Allegorisierungen moralischer und religiöser Didaxe, bildinterne Lettern und beigefügte Erläuterungen erschließen Inhalte und stellen den Bezug zu den verbildlichten Texten her. Analyse der unterschiedlichen Text-Bild-Verschränkungen in den vier Büchern, Herleitung der Buchstabenverweissysteme, buchgeschichtliche Einordnung, Entstehungsumstände, Konzeptionsgeschichte, funktionale Bestimmungen und Rezeptionen der Bücher und Bilder werden umfassend geklärt. Neben Veridicus Christianus (1601), Occasio Arrepta Neglecta (1605), Paradisus Sponsi et Sponsae (1607) und Duodecim Specula (1610) wurde auch das umfangreiche und viel rezipierte, von Boetius a Bolswert illustrierte Via Vitae Aeternae (1620) des Antoine Sucquet SJ ausführlich behandelt.“
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„Seit der Renaissance wurde den niederländischen Landschaftsmalern immer wieder vorgeworfen, sich lediglich mit der Darstellung von Landschaften zu begnügen, die sich an denjenigen der Vereinigten Provinzen orientierten. Die Alpen wurden von den Reisenden in der Regel noch gemieden und gehörten für die meisten Künstler in den Bereich des Imaginären. Ab Ende des 16. Jahrhunderts wurden jedoch für die Maler die Traversierung der Alpen und damit Darstellungen, die direkt von der Natur inspiriert waren, unumgänglich. Die niederländischen Künstler waren in der Folge an der Ausarbeitung und Verbreitung eines stereotypen Bildes der Alpen in den Niederlanden und darüber hinaus in ganz Europa beteiligt. Mit der Fixierung dieser Vorstellung von Gebirgswelt wurden die Alpen im 18. Jahrhundert zu einem bekannten europäischen Landschaftstyp, während parallel dazu die ikonographischen und formalen Lösungen der niederländischen Meister in der Landschaftsmalerei eine zentrale Rolle einnahmen und schliesslich in die erhabenen Landschaften des 19. Jahrhunderts mündeten.“
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„Trotz zahlreicher wirtschaftlicher, militärischer oder religiöser Kontakte zwischen den helvetischen Kantonen und den Vereinigten Provinzen im Verlauf des 17. Jahrhunderts bleibt die Rolle der Schweiz in der Entwicklung der Landschaftsmalerei in den Niederlanden jener Zeit in mancher Hinsicht noch im Dunkeln. Dieser Artikel befasst sich nicht so sehr mit der Reisetätigkeit von Individuen als vielmehr mit der Verbreitung wesentlicher Motive aus der Schweiz, die im Repertoire der niederländischen Maler Eingang gefunden haben. So haben beispielsweise der Vorder Glärnisch, der natürliche Felsbogen von Pierre Pertuis oder der Rheinfall bei Schaffhausen dazu beigetragen, helvetisches Naturerbe in ganz Europa und in der europäischen Kunstauffassung bekannt zu machen.“
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Abstract: „Das erste Heft der neuen Reihe enthält (in drei Sprachen: deutsch, niederländisch und englisch) die Antrittsvorlesung, die der neue Direktor des ZNS, Prof. Dr. Jacco Pekelder, am 15. Mai 2023 im Festsaal des historischen Rathauses der Stadt Münster vorgetragen hat. In seiner Rede nahm Jacco Pekelder die Zuhörer*innen mit auf eine Zeitreise, in deren Rahmen er die deutsch-niederländischen Beziehungen konsequent als Teil eines Dreiecksverhältnisses interpretierte, in dem die Niederlande, Europa und Deutschland strukturell in ständiger Wechselwirkung agieren. Sein Schwerpunkt lag hierbei zunächst auf den Jahren 1648 und 1848, in denen zentrale Weichenstellungen stattfanden. Anschließend setzte er sich mit der aktuellen Situation auseinander, die sicherheitspolitisch stark durch den russischen Angriff auf die Ukraine geprägt wird. Auf dieser Grundlage wagte er im letzten Teil seiner Rede einen Ausblick auf das Jahr 2048.“
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Aus der Verlagsmeldung „In den deutschen Landen wurde noch das ganze 18. Jahrhundert hindurch die Wirkungsmacht von Teufel und Dämonen heftig diskutiert. Gegner der Hexenverfolgungen und Kritiker einiger Aufsehen erregender Fälle von Exorzismus führten philosophische, namentlich cartesianische, und theologische Argumente ins Feld; bei der Exegese der einschlägigen Bibelstellen wandten sie das Akkomodationsprinzip und neue kritisch-filologische Methoden an. Sie beriefen sich fast allesamt auf den niederländischen Pastor Balthasar Bekker (1634–1698), der mit seiner Betoverde Weereld (1691–1693) dem Aberglauben ein Ende setzen und die Aufklärung im Protestantismus als eine „zweite Reformation“ vorantreiben wollte. Die zahlreichen deutschen Reaktionen auf Bekker in den Jahren zwischen der ersten (1693) und der zweiten (1781–82) Verdeutschung seiner Schrift werden in der vorliegenden Arbeit erstmals detailliert analysiert, um so seinen Einfluss auf das deutsche Geistesleben sowie seine gesellschaftliche Wirkung dort zu rekonstruieren. An Bekker lässt sich zudem aufzeigen, wie nachhaltig die Niederlande im Einzelnen auf die deutsche Aufklärung einwirkten.“
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Aus der Verlagsmeldung: „Dem niederländischen Regierungssitz Den Haag kam durch die weit ausgreifende Politik der Republik zwischen den westfälischen Friedensschlüssen und den ersten beiden Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts eine Schlüsselstellung im europäischen Gesandtschaftswesen zu. In den Kriegen, die auf die Epochenwende 1648 und 1659/60 folgten, wurde nicht mehr wie in den vorhergehenden Religionskriegen um die Existenz gerungen, sondern um die Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung einer gedachten Machtbalance. Daraus erwuchs den Gesandten eine neue Aufgabenfülle und politische Rolle. Das blieb nicht ohne Wirkung auf die Gesandten, die Veränderungen nicht nur ertrugen, sondern zunehmend selbst gestaltend eingriffen. Diese dynamischen Prozesse in der Arbeitsweise von Gesandten dreier Höfe am niederländischen Regierungssitz Den Haag stehen im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit. Indem aufgearbeitet wird, wie Den Haag von einem Treffpunkt von Gesandten zum Brennpunkt europäischer Diplomatie wurde, möchte die vorliegende Studie einen Beitrag zur Geschichte des Gesandtschaftswesens im frühneuzeitlichen Europa leisten.“
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Aus der Verlagsmeldung: „Auf den Namen »In viam pacis« taufte Fabio Chigi, der päpstliche Mediator auf dem Westfälischen Friedenskongress, seine neu angefertigte Kutsche. Chigi verdeutlichte damit seine Zuversicht für die bevorstehende Konfliktlösung und spielte zugleich auf die diplomatischen Dynamiken an, die für eine Friedensfindung notwendig waren. Die Monografie untersucht solche Dynamiken mit einem Fokus auf der Friedensvermittlung. Sie analysiert vergleichend Praktiken von päpstlichen und niederländischen Friedensvermittlern auf den diplomatischen Kongressen von Münster (1643–1649) und Nimwegen (1676–1679). Im Zuge der dortigen Friedensprozesse kam der Vermittlung eine große Bedeutung zu: Innerhalb der von Verhandlungsparteien und ihren Dienstherren gesetzten Grenzen konnten Vermittler flexibel auf ein in der Praxis tradiertes und verdichtetes Instrumentarium von Vermittlungspraktiken zurückgreifen und so effektiv eine Konfliktlösung unterstützen.“
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