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In der niederländischen Geschichtskultur spielt die Auseinandersetzung mit dem Zweiten Weltkrieg nach wie vor die zentrale Rolle. Das Werk „Grijs Verleden. Nederland en de Tweede Wereldoorlog” des umstrittenen Publizisten Chris van der Heijden löste 2001 eine vehemente öffentliche Debatte aus, da der Autor die vermeintlich „schwarz-weiße” offizielle Erinnerungskultur der Niederlande angriff und durch das Bild einer „grauen” oder auch „blassen” Vergangenheit zu ersetzen suchte. Van der Heijdens „graue Revision“ betraf dabei nicht nur die manichäischen Erzählmuster der Nachkriegsgesellschaft über Kollaboration und Widerstand, sondern auch die Nivellierung der Unterschiede zwischen Tätern und Opfern. Der Historiker Krijn Thijs ordnet diese Debatte in die veränderte politische Kultur der Niederlande ein, in der auch die Rolle von Zeithistorikern in einer sinnsuchenden Gesellschaft verstärkt diskutiert wird.
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Seit März 2011 können auf Docupedia-Zeitgeschichte unter der Rubrik „Länder“ die ersten Beiträge abgerufen werden. Bei den veröffentlichten Texten handelt es sich um überarbeitete und durch Kommentare erweiterte Wiederveröffentlichungen aus dem von Alexander Nützenadel und Wolfgang Schieder herausgegebenen Sammelband „Zeitgeschichte als Problem. Nationale Traditionen und Perspektiven der Forschung in Europa“, der 2004 bei Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen publiziert wurde. Auf Docupedia sind nun zunächst die Beiträge zur Zeithistorischen Forschung in den Niederlanden von Christoph Strupp, zu Österreich von Ernst Hanisch, zur Schweiz von Christof Dipper sowie zu Spanien von Walther L. Bernecker und Sören Brinkmann veröffentlicht worden. Überblicke zum Stand der Zeithistorischen Forschung in weiteren Ländern sind in Planung.
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Aus dem Verlagstext: „Als Belgien, Polen und die Niederlande während des Zweiten Weltkrieges besetzt wurden, kollaborierten Teile der politischen Elite und der Bevölkerung mit den Besatzern. Wie mit diesen Kollaborateuren nach dem Krieg verfahren wurde, und welche Folgen dies für das politische System der Nachkriegszeit, für Demokratisierung und das Fortbestehen totalitärer Tendenzen hatte, untersucht der Autor aus anthropologischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive. Seine überraschende Schlussfolgerung: Lynchjustiz und wilde Säuberungen erfüllen wichtige soziale Funktionen. Umfangreiche und durchgreifende politische Säuberungen tragen unter Umständen mehr zur Fortdauer totalitärer Tendenzen in einer Gesellschaft bei als eine oberflächliche aber spektakuläre Abrechnung mit wenigen prominenten Tätern.“
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Aus der Verlagsmeldung: "Ist ein Sprechen über die Verbrechen der jüngeren Geschichte möglich, das sich ausschließlich auf die reinen Fakten beschränken will? An welchem Punkt droht eine nicht moralisierende Darstellung des Vergangenen in eine unmoralische Geschichtsdeutung umzuschlagen? Umgekehrt stellt sich im Zeitalter der so genannten Political Correctness aber auch die Frage, wann die gerade geltenden gesellschaftlichen Tabus in eine problematische Schweigeverpflichtung münden: Behindern dominant moralische Bewertungen vielleicht sogar eine objektive Vergegenwärtigung historischer Ereignisse? Der Band fragt nach den Tabuzonen, die moderne Gesellschaften in ihren Geschichtsdebatten immer wieder neu aushandeln. Im Zentrum der Beiträge stehen gleichsam exemplarisch einige der jüngeren Vergangenheitsdiskurse in Deutschland und den Niederlanden. Anhand der Figur des ‚Täters‘ zeigen sie in vergleichender und interdisziplinärer Perspektive, wo jene Grenzen zwischen Sagbarem und Unsagbarem und damit zwischen Erinnern und Vergessen errichtet oder eingerissen werden – und aus welchen Motiven."
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Aus der Verlagsmeldung: "Seit August 2009 ist der niederländische historisch-kulturelle Kanon offiziell Bestandteil des niederländischen Schulunterrichts. Ein sich am Kanon orientierendes national-historisches Museum ist gleichfalls in Planung. Damit richten die Niederlande, bis dato als multikulturelles, offenes, modernes und vielfarbiges Land bekannt, ihren Blick explizit auf sich selbst, ihre Nation - ein Umstand, der kritische Stimmen aus u.a. der Wissenschaft provozierte. In diesem Band untersucht der Verfasser u.a. die hinter dem Rekurs auf die nationale Geschichte stehenden Absichten. Dabei werden die in der niederländischen Identitäts-, Gesellschafts- und Immigrationsgeschichte seit dem 2. Weltkrieg sowie der Europäisierung und Globalisierung aufzufindenden Entwicklungen herausgearbeitet, die die Grundfesten der offenbar bis dahin gut funktionierenden nationalen Gesellschaft erschütterten sowie diesen Rückgriff von Politik und Gesellschaft als überfällig und notwendig erachten ließen: die Stärkung niederländischer Identität und Gemeinschaft sowie des Bürgersinns in der Bevölkerung."
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