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Aus der Verlagsmeldung: „Die Aufnahmen aus dem sogenannten „Westerborkfilm“, darunter das Gesicht des Sintizze-Mädchens Settela Steinbach im Deportationszug nach Auschwitz, sind ins kollektive Bildergedächtnis des Holocaust eingegangen. Dieser Film wird im Frühjahr 1944 im Auftrag der SS im Durchgangslager Westerbork in den besetzten Niederlanden gedreht. Auch die Abfertigung eines Zuges, der fast 1000 Personen nach Bergen-Belsen und Auschwitz deportiert, wird aufgezeichnet. 1956 verwendet Alain Resnais Einstellungen dieser Szenen in seinem Film NUIT ET BROUILLARD. Damit beginnt die Bilderreise des Westerborkfilms, der bald zum festen Bestandteil einer neu entstehenden, empathischen Holocaust-Erinnerung wird und heute zu ihren Bildikonen gehört. Fabian Schmidts Buch erzählt seine Rezeptionsgeschichte auf der Basis empirisch gewonnener Filmdaten, beginnend mit den Kriegsverbrecherprozessen über die Verwendung in den Kompilationsfilmen der 1960er Jahre und die Wiederentdeckung des Materials als Dokument in den 1990er Jahren, bis hin zu seiner Aufnahme ins UNESCO Weltdokumentenerbe 2017. Im Dialog mit dieser Migration und Transformation des Westerborkfilms wird anhand von Zeitungsrezensionen sowie Bezugnahmen in Geschichtsbüchern und Dokumentarfilmen seine Bedeutung für die Formierung der Erinnerungskultur rekonstruiert.“
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Aus dem Verlagstext: „Anhand der Biografie von Nicolaas Rost schreibt Markus Wegewitz eine Erfahrungsgeschichte des Antifaschismus im Europa des 20. Jahrhunderts. Wie kann Antifaschismus als Lebensentwurf und politische Position in der Geschichte des 20. Jahrhunderts verstanden werden? Markus Wegewitz bietet einen bewegungsgeschichtlichen Längsschnitt von der Entstehung der ersten antifaschistischen Organisationen nach dem Ende des Ersten Weltkrieges bis in die 1960er-Jahre. Anhand der Biografie des niederländischen Journalisten, Übersetzers und Kommunisten Nicolaas (Nico) Rost nutzt der Autor einen erfahrungsgeschichtlichen Zugang zu antifaschistischen Organisationsformen, Ideenwelten und politischer Kultur. Auf der Suche nach einem Instrument zur Mobilisierung gegen Faschismus und Nationalsozialismus versuchten Antifaschist:innen wie Rost, bürgerliche Kulturtraditionen im Sinne eines sozialistischen Humanismus zu interpretieren. Im Mittelpunkt der Studie stehen neben dieser Politisierung der Kultur auch die Prägung des Antifaschismus durch den (trans)-nationalen Kommunismus und der Umgang mit den nationalsozialistischen Verbrechen. Antifaschist:innen entwickelten nach 1945 aufgrund dieser Erfahrungen Maßstäbe historischer Gerechtigkeit, die sie gegen den Widerstand insbesondere der deutschen Nachkriegsgesellschaften durchzusetzen versuchten.“
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Aus der Verlagsmeldung: „Kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs lebt eine junge Frau mit ihrem minderjährigen Sohn am Ufer des Chiemsees. Dort betreibt sie direkt am Ufer eine Pension und einen florierenden Laden für «Volkskunst». Nur wenige wissen um die Vita der kreativen und stets einnehmenden jungen Deutschen mit unüberhörbar niederländischem Akzent und um die Vergangenheit mancher Gäste, die bei ihr ein und ausgehen. Die junge Unternehmerin ist niemand sonst als Baroness Julia Op ten Noort (1910–1994), eine der wohl einflussreichsten europäischen Nationalsozialistinnen und Muse von Heinrich Himmler, dem Reichsführer SS. Die junge Adelige lernte Himmler in dern 1930er-Jahren als Missionarin für die christliche Oxfordgruppe kennen. Anstatt ihn zu bekehren, geschah das Gegenteil: Sie wurde zu seinem fanatischen Ehrengast auf den Nürnberger Parteitagen der NSDAP. Auf dem «Schlachtfeld der Frau» selbst setzte sie ihren Körper ein, indem sie in einer geheimen Klinik einen Sprössling dieser «Superrasse» zur Welt brachte. Dieser Sohn für den Führer hieß Heinrich und sollte später in Deutschland eine mysteriösen Tod finden. Es wurde gemunkelt, dass Himmler der Vater war, aber neben dem Reichsführer gab es auch noch zwei andere mögliche Kandidaten. Im Jahre 1944 war Op ten Noort auch an Himmlers Versuch von Friedensverhandlungen mit den Westmächten beteiligt. Roel van Duijn ist den Spuren der Baroness gefolgt, die nach dem Krieg unbehelligt in Deutschland lebte und 1994 in der Nähe von Fulda starb. Aus der Nazi-Agitatorin war letztlich eine spirituelle Lehrerin fernöstlicher Weisheiten und New-Age-Vorreiterin geworden, die aber heimlich noch immer Kontakte zu alten Kameraden pflegte. Ein einfühlsames und hervorragend recherchiertes Buch, das zum Lehrstück wird in Zeiten, in denen das Bürgertum sich wieder zunehmend für Komplott-Theorien über den Verrat der Eliten und antisemitisches Gedankengut öffnet.“
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Aus den Verlagsangaben: „Klein-Texas in Oberbayern zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Der niederländische Bergbauingenieur und Pionier der Erdölindustrie Adriaan Stoop bohrt an den Ufern des Tegernsees nach Öl und findet – Schwefelwasser. Das Heilwasser und die Investitionen Stoops machen aus dem Bauerndorf Wiessee einen florierenden Kurort von internationalem Rang. Ein halbes Jahrhundert später reist erneut ein Niederländer an den Tegernsee: Der 17-jährige Abiturient Reinjan Mulder ist tief beeindruckt vom holländischen Kur-Imperium mitten in Oberbayern, vor allem der Aufenthalt im Haus Jungbrunnen wird ihn ein Leben lang prägen. Doch wie, fragt sich der gereifte Autor, fügen sich die Erlebnisse seiner Jugend in die nationalsozialistische Vergangenheit des Kurorts ein, wie in seine Weiterentwicklung bis heute? Mulder begibt sich auf Spurensuche, reist erneut an den Tegernsee und zurück in den Sommer des Jahres 1966.“
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