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Abstract: „Zum Schutz vor einer englischen Invasion ließ die „ostindische“ Administration der niederländischen VOC ab 1791 das „Infanterie-Regiment Württemberg Nr. 56“ (auch "Kapregiment" genannt), welches sie ab 1786 von württembergischen Herzog Carl Eugen als „Subsidienregiment“ gepachtet hatte, von ihrer Nachschubbasis am Kap der guten Hoffnung (dem heutigen Kapstadt) in Südafrika über „Ceylon“ (dem heutigen Sri Lanka) nach „Ostindien“ (dem späteren „Niederländisch Indien“ und heutigen Indonesien) verlegen. Unter den insgesamt annährend 3.200 Mann, die bis 1808 in diesem Regiment dienten, waren zahlreiche Klassenkameraden und Freunde des Dichters Friedrich Schiller. Briefliche Korrespondenzen dieses Freundeskreises dauerten beinahe bis zur Auflösung des Regiments an. Ein Argument dafür, dass wir es im Falle des „Kapregiments“ dennoch nicht „nur“ mit einem „an die VOC vermieteten Sicherheitsdienstleister“ zu tun haben, ist u.a. im Umstand zu sehen, dass in dieses Regiment eine personell umfangreiche Regimentsmusik integriert war. Für meine Betrachtungen sind die nach „Ostindien“ gelangten Truppenteile und die hierin eingebetteten Musiker von vorrangigem Interesse. Im Laufe der gesamten Dienstzeit des Regiments (1787 bis 1808) versahen insgesamt 123 Militärmusiker ihren Dienst in dieser Einheit. Heute zeigt sich die Geschichte des „Kapregiments“" als ein „Epos in vier Akten“: Ludwigsburg - Kap der guten Hoffnung - Ceylon - Java, samt Nebenschauplätzen. Für die Angehörigen des „Kapregiments“ war es ein weiter und tragischer Weg - auf dem zumindest, wie ich im vorliegenden Essay aufzeige, einige frühe Grundlagen der militärmusikalischen Praxis der späteren niederländisch-indischen Kolonialarmee, sowie auch sonstiger musikalischer Praktiken der nördlichen Küstenregion Javas, gelegt worden sein könnten.“
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Abstract: „Im Umfeld der ehemaligen Königlich Niederländisch-Indischen Armee (Koninklijk Nederlands Indisch Leger, KNIL) finden wir drei verschiedene Modalitäten der Einbindung von Musik und musischen Aktivitäten: 1.) das offizielle, in die Befehlsstrukturen der KNIL integrierte und besoldete, in 1814 in Batavia aufgestellte „Stafmuziekcorps“, 2.) im Rahmen der lokalen dienstlichen Aktivitäten der KNIL rekrutierte und von ihr initiierte, dabei jedoch nicht zusätzlich besoldete und auch nicht im strukturellen Sinne mit 'offiziellem' Charakter eingerichtete Musikformen wie z.B. das „(Ambonees) Fluitorkest“; sowie 3.) die Aktivitäten von regionalen (Gast-)Ensembles, deren Mitglieder üblicherweise nicht im strukturellen Sinne der KNIL angehörten, durch diese auch nicht besoldet, wohl aber wahrscheinlich honoriert wurden. Im vorliegenden Text wird, ergänzend zur Studie aus 2018, der dritte genannte Bereich erörtert. Aufführungsgenres dieses Bereiches sind bis heute sowohl im heutigen Indonesien als auch in den Niederlanden anzutreffen: In Fallstudie [1, Java] wird der „Kuda/Koeda kepang“ Trance-Tanz, und in der dreistufig gegliederten Fallstudie [2, Molukken/Niederlande] der „Cakalele/Tjakalele“-Tanz samt Trommel „tifa“ diskutiert. Die von indonesischen Betrachtern gerne vorgetragene Darstellung eines ausschließlichen Gebrauchs lokaler und regionaler traditioneller Aufführungskünste im Sinne indonesisch national-patriotisch gesinnter Genres ist anhand der von mir diskutierten Beobachtungen in dieser einseitigen Sichtweise nicht haltbar. Vielmehr kann festgestellt werden, dass diverse Genres von verschiedenen Seiten eine Wertschätzung als Medien der Vermittlung, als Kulturbotschafter und als Identitätsmarker mit den jeweiligen kultur- und machtpolitischen Intentionen erfuhren und bis heute erfahren.“
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Abstract: „Musiker wie Gustav Leonhardt, Frans Brüggen, Ton Koopman und die Gebrüder Kuijken ließen die Niederlande zu einem führenden Zentrum der Alte-Musik-Bewegung werden. Eine Schlüsselfunktion für die strukturelle Etablierung dieser Vorrangstellung lag bei der Stiftung für musikhistorische Aufführungspraxis (STIMU), welche nicht nur den Austausch zwischen Wissenschaftlern und Musikern anregte, sondern auch die Wiege des Utrechter Festivals für Alte Musik und der „Alte Musik“-Abteilung des Haager Konservatoriums darstellte. Diese glorreiche Vergangenheit bewegt sich jedoch über eine unübersichtliche Gegenwart in eine unsichere Zukunft. Generationenwechsel, Kommerzialisierung, Professionalisierung und Geldnote bescherten der Bewegung in den vergangenen Jahren eine Identitäts- und Existenzkrise, welche in zwei unterschiedlichen Überlebensstrategien resultierte: Während manche - vor allem die Ausbildungsinstitute - ad fontes zurückkehren, also neue Initiativen zur Integration von musikalischer Wissenschaft und Praxis gründen, suchen andere ihr Heil in der Flucht nach vorne, also der Innovation unter Preisgabe grundlegender Prinzipien. Eine Synthese beider Ansätze scheint - zumal theoretisch - zukunftsträchtig, allerdings lassen überzeugende Applikationen noch weitgehend auf sich warten.“
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Abstract: „In diesem Beitrag wird die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts geführte niederländische Diskussion über die Beschaffenheit einer nationalen Musik verfolgt und hinterfragt, welche Rolle die deutsche Musik dabei spielte. Die Diskussion drehte sich vornehmlich um zwei Bereiche: einerseits um die niederländische Musikgeschichte, die das nationale Prestige mit einer ruhmvollen Rolle in der europäischen Musikgeschichte bereichern sollte, andererseits um das Bestreben, durch Kompositionswettbewerbe dem niederländischen Komponieren internationales Ansehen zu verschaffen. Mit diesen Initiativen befassten sich hauptsächlich das 1808 gegründete „Koninklijke Instituut“ (Königliches Institut) und die 1829 gegründete „Maatschappij tot bevordering der toonkunst“ (Gesellschaft zur Förderung der Tonkunst). Anhand der Tätigkeit dieser beiden Institutionen soll gezeigt werden, wie die Bemühungen zur Voraussetzung der Förderung des zeitgenössischen Komponierens wurden und wie letztere Initiative auf eine Vorstellung der nationalen Musik als eine Verquickung von Wagners Ideen mit Mendelssohns Musik hinauslief. Zum Schluss wird zum Thema dieses Bandes zurückgekehrt: Wie verhalten sich die niederländischen musikalischen Initiativen aus dieser Epoche zu der Idee einer nationalen deutschen Musik und was lehrt uns die niederländische Wahrnehmung der deutschen Musik über deren internationale Wirkung?“
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