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Aus dem Verlagstext: „Gesellschaftliches Zusammenleben und wirtschaftliche Aktivitäten funktionieren nur, wenn Menschen miteinander kooperieren. Die Studie untersucht, wie und warum die Zusammenarbeit von Kaufleuten in Antwerpen an der Wende vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit gelingen konnte. Sie zeigt, wie die Händler flexibel drei verschiedene Organisationsformen kombinierten: Handelsgesellschaften, Dienerschaft und Bevollmächtigung. Ihre Motivation zur Kooperation entsprang dabei weder reinem Nutzenkalkül noch Kollektivzwang. Ohne eine feste Gruppe zu bilden, arbeiteten die Kaufleute als ‚kooperative Individualisten‘ zusammen, um den Handel aufrechtzuerhalten und ihre eigenen Geschäfte zu fördern. Die Analyse belegt, dass zwischen Individualismus und Zusammenarbeit, Eigennutz und Gemeinwohl nicht unbedingt ein Widerspruch bestehen muss, und trägt somit dazu bei, moderne Gegensätze und Menschenbilder zu hinterfragen.“
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"Der vorliegende Beitrag analysiert die Interdependenz von Entdeckungsfahrten, Handel, Kartographie und Reiseberichten in den Niederlanden während des 16. Jahrhunderts. Ausgangspunkt ist der Vertrag von Tordesillas (1494), der garantieren sollte, dass allein Portugal und Spanien auf den Weltmeeren Handel trieben und dass die Entdeckung, Unterwerfung und Kolonisierung außereuropäischer und nichtchristlicher Völker nur ihnen zustand. Niederländische Kaufleute, die gleichfalls versuchten, Handelsbeziehungen mit China, Indien und Japan (»Cathay«) zu knüpfen, waren deshalb gezwungen, Wege zu finden, die eine offene Konfrontation mit Portugiesen und Spaniern vermieden. Eine Möglichkeit bot die sogenannte »Nordostpassage«, deren erhoffte Erschließung während des 16. Jahrhunderts mehrere niederländische Expeditionen beschäftigte. Den nördlichen Seeweg nach Ostasien und Indien zu finden, gelang ihnen zwar nicht; gleichwohl brachten sie zahlreiche Nachrichten über das Eismeer, die Nordkalotte, die Kola-Halbinsel, das Weiße Meer und West-Sibirien in ihre Heimathäfen zurück. Diese wurden sodann in Büchern und Karten weiterverbreitet und machten niederländische Städte zu europäischen Zentren des Wissens über den europäischen Norden. Als ertragreicher Nebeneffekt der Expeditionen erwies sich zudem die Etablierung von Handelsstützpunkten entlang der norwegischen und russischen Eismeerküste. Sie ersetzten in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wenigstens teilweise den niederländisch-russischen Ostseehandel, den Dänemark und Schweden durch Zölle, Kaperei und Kriege zu monopolisieren drohten."
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Abstract: „Auf den Marktplätzen der Kolonie Nieuw Nederland, in den Geschäften der grossen Siedlungen in Nieuw Amsterdam und im heutigen Albany, wurde im 17. Jahrhundert entweder mit Biberfellen oder mit Sewantperlen bezahlt, gerechnet und Schulden gemacht. Mit beiden lokalen Ressourcen konnte man im 17. Jahrhundert auch sein Modebewusstsein oder seinen Status ausdrücken. Mit dem Tragen von Sewantketten und -gürteln, Fellen, Biberamuletten und dekorierten Castorhüten brachten indigene wie europäische Händler:innen ihre globalen Verflechtungen, ihren monetären Reichtum sowie ihren sozialen Status zum Ausdruck. Die Produktion und die Veredlung der Mode- und Währungsressourcen blieb dabei stets in den Händen der indigenen Gemeinschaften. Sie verfügten über die Expertise in der Biberjagd und der Sewantgewinnung. Die Analyse der Gebrauchspraktiken von Sewant und Biber in Nieuw Nederland zeigt, dass sich klassische Fortschrittserzählungen, die die globale Verbreitung des Geldes aus einer eurozentrischen Perspektive beschreiben und mit der Geburt der Moderne gleichsetzen, nur bedingt eignen, um den kolonialen Handel in Nordamerika zu beschreiben. Geld wie Mode – so die These – erhielten ihre Gestalt und ihren Wert innerhalb inter- und transkultureller Aushandlungsprozesse. Die nordamerikanischen Ureinwohner:innen können vor diesem Hintergrund als aktive Akteur:innen ernst genommen werden, die nach eigenen Logiken und mit eigenen Praktiken wirtschafteten, zusammenlebten und sich mit den europäischen Kolonialist:innen arrangierten.“
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Abstract: „Der Artikel untersucht, wie die niederländischen Ökonomischen Patrioten im späten 18. Jahrhundert Reichtum wahrgenommen haben. Während Kommerz, Staatsverschuldung und Reichtum in Großbritannien und Frankreich kritisch beäugt wurden, waren sie, so der Konsens der Forschung, in der niederländischen Republik weitgehend akzeptiert. Dieser Beitrag zeigt aber, dass Niederländer durchaus an der internationalen Debatte über modernen Reichtum teilnahmen, dies jedoch aus der Perspektive einer Handelsrepublik im Verfall geschah. Diesen wahrgenommenen Niedergang erklärten die Ökonomischen Patrioten mit dem Reichtum der Einwohner, die sich aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen hatten, um als Rentiers von ihren Investitionen in ausländische Staatsschulden zu leben. Um dieses Spannungsverhältnis aufzulösen, entwarfen die Mitglieder des Ökonomischen Zweigs, einer Untergesellschaft der Holländischen Gesellschaft der Wissenschaften, ein weitrechendes moralisches und wirtschaftliches Reformprogram, das den privaten Reichtum der Bürger für das Allgemeinwohl nützlich machen sollte.“
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The article investigates the economic links between the Italian trading companies Brentano, Guaita and Bolongaro, which migrated to Frankfurt on Main before 1700, and the Dutch trading centre Amsterdam. In the eighteenth century they operated branches in both cities and purchased mainly Italian goods and colonial goods from Amsterdam. However, the Amsterdam branches soon grew beyond the role of pure purchasing offices for goods for the German market and became involved in the Amsterdam stacking business and intra-European maritime trade. As a result, the representatives in Amsterdam succeeded in raising the company owners to the upper class there, with the Dutch branches often splitting off from their German parent companies after 1750. The detailed case study analysis here provides an illustration of the great importance of West German foreign trade with the Netherlands when Amsterdam connected the German hinterland to the Atlantic world economy.
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The Dutch timber trade between the 17th and 19th centuries has already been the subject of many historical studies. However, with the exception of Dietrich Ebeling’s fundamental study and a mere handful of other publications, the relationship between the development of the capital-intensive timber wholesale trade and its protagonists has escaped the focus of scholars of economic history. This is astonishing, as the raising of enormous sums of up to 600.000 Reichstaler were required for the Dutch timber trade; sums hardly invested in any other commercial enterprise in Germany at that time. Therefore, the focus of this article is the wholesale timber traders of the 18th century. It includes a detailed analysis, on the basis of own archival research and previous studies, of how the timber wholesalers organised their business (corporate strategies, business practices etc.) and what long-term significance their revenue possessed for the economic development of the participating economic regions of West and South-West Germany. It is thus demonstrated that by about 1750, German timber wholesalers and the Black Forest timber companies had long since ousted their Dutch competitors, acquiring large fortunes. The Dutch timber trade also saw the spreading of capitalist practices (establishment and management of corporations, book keeping, new methods of credit financing etc.), forming an important building block for the further development of the South-West and West German economy. Undoubtedly most important, however, was the emergence of a risk-loving entrepreneurial class with a sufficient capital base and business acumen, which had long since broken away from the “artisanal” notion of self-rafting. Timber wholesalers often also invested assets acquired in the Dutch timber trade in other branches, and these often formed a focal point for the industrialisation of West and South-West Germany after 1815. It can therefore be said that in the 18th century not only did the Dutch timber trade possess an enormous volume, supporting West German economic growth from 1740 onwards, but that it also made a long-term contribution to the structural changes in economy and society in the 19th century.
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Abstract: „Der Beitrag plädiert dafür, Organisationsformen des Handels mittelalterlicher Kaufleute mit Hilfe einer institutionellen Analyse zu erfassen, statt unternehmenshistorisch vorzugehen. Am Beispiel von Handelsgesellschaften im spätmittelalterlichen Antwerpen wird gezeigt, dass ihr Charakter verfälscht wird, wenn man sie als Unternehmen oder Firmen bezeichnet: Diese Termini suggerieren eine abgrenzbare, hierarchisch strukturierte Einheit, die sich in Antwerpen nicht finden lässt. Im Antwerpen des 15. und 16. Jahrhunderts bezeichnete der Begriff Gesellschaft vielmehr das gemeinsame Kapital und keine übergeordnete Einheit. Den Gesellschaften wurden entsprechend auch keine Angestellten zugeordnet und sie traten nicht nach außen in Erscheinung. Generell sind aus dem Mittelalter keine Körperschaften mit dem Zweck bekannt, Handel zu treiben. Der Vergleich mit heutigen Unternehmen führt also in die Irre. Will man herausfinden, in welchen Formen und Strukturen mittelalterliche Kaufleute ihr Handeln koordinierten, bietet sich deshalb die Institutionenanalyse als geeignete Untersuchungsmethode an. Sie ermöglicht es, formelle und informelle Strukturen, Regeln und Normen zu analysieren, ohne dass diese sich zu einer abgrenzbaren Einheit fügen müssen.“
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Abstract: „This paper considers beaver fur traded by the Dutch in the 17th century as a global object and transaction currency. The analysis of the fur’s material texture helps to understand how beaver fur could be traded across continental, national, colonial and cultural borders. Beaver fur differed from other Early Modern global objects like cotton, silk, chocolate or porcelain because the skins were used as commodities, resource, dress and currency alike. Beaver furs became global objects because the animal and its habits were known globally even though beaver fur was not globally available in the same quantity and quality. Yet beaver furs were valuable to all participants in the market: native hunters, middlemen, traders, company soldiers and hatters were involved in a global trade fueled by scarcity and longing for fur in Europe.“
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