Ergebnisse | Bibliografie deutschsprachiger Literatur über die Niederlande

KYPTA, Ulla, 2025. Kooperative Individualisten. Gesellschafter, Diener und Bevollmächtigte deutscher Kaufleute im Antwerpen des späten 15. und 16. Jahrhunderts. Stuttgart: Franz Steiner Verlag. Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Beihefte, 262. ISBN 978-3-515-13647-1

Aus dem Verlagstext: „Gesellschaftliches Zusammenleben und wirtschaftliche Aktivitäten funktionieren nur, wenn Menschen miteinander kooperieren. Die Studie untersucht, wie und warum die Zusammenarbeit von Kaufleuten in Antwerpen an der Wende vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit gelingen konnte. Sie zeigt, wie die Händler flexibel drei verschiedene Organisationsformen kombinierten: Handelsgesellschaften, Dienerschaft und Bevollmächtigung. Ihre Motivation zur Kooperation entsprang dabei weder reinem Nutzenkalkül noch Kollektivzwang. Ohne eine feste Gruppe zu bilden, arbeiteten die Kaufleute als ‚kooperative Individualisten‘ zusammen, um den Handel aufrechtzuerhalten und ihre eigenen Geschäfte zu fördern. Die Analyse belegt, dass zwischen Individualismus und Zusammenarbeit, Eigennutz und Gemeinwohl nicht unbedingt ein Widerspruch bestehen muss, und trägt somit dazu bei, moderne Gegensätze und Menschenbilder zu hinterfragen.“

REIMANN, Christina, 2024. Registrieren, Einbürgern, Unterbringen. Umgang mit Migration in Antwerpen und Rotterdam im frühen Dampfzeitalter (ca. 1880 bis 1914). In: Sebastian BISCHOFF, Christoph JAHR, Tatjana MROWKA und Jens THIEL (Hrsg.), Belgien, Deutschland und die „Anderen“. Bilder, Diskurse und Praktiken von Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung. Münster: Waxmann. S. 217–227. Historische Belgienforschung, 10

LANG, Heinrich, 2023. Konkurrenz sichtbar machen. Italienische und süddeutsche Handelsgesellschaften in Lyon und Antwerpen im 16. Jahrhundert. In: Franziska NEUMANN, Jorun POETTERING und Hillard von THIESSEN (Hrsg.), Konkurrenzen in der Frühen Neuzeit. Aufeinandertreffen - Übereinstimmung - Rivalität. Köln; Wien: Böhlau. S. 351–364. Frühneuzeit-Impulse, 5

KYPTA, Ulla, 2022. Konvergenz statt Divergenz. Der Handel zwischen Danzig und Antwerpen im 16. Jahrhundert. In: Wiesław DŁUGOKĘCKI und Jürgen SARNOWSKY (Hrsg.), Gdańsk w okresie nowożytnym. Kultura, religia, społeczeństwo i stosunki międzynarodowe = Danzig in der frühen Neuzeit. Kultur, Religion, Politik, Gesellschaft und internationale Beziehungen. Sopot: Wydawnictwo Uniwersytetu Gdańskiego. S. 268–292

OST, Katharina und Anja WOLKENHAUER, 2022. Ordinancie, Epigramme und indices. Mediale Differenz als Analyseansatz für die Rezeption des Antwerpener Besnijdenis-Ommegang in Maarten van Heemskercks Kupferstichzyklus Der Kreislauf des menschlichen Daseins (1564). In: Mariam HAMMAMI, Anna PAWLAK und Sophie RÜTH (Hrsg.), Maarten van Heemskerck & Co. Welt/Bewegend. Ausstellungskatalog, Kunsthistorisches Institut der Eberhard Karls Universität Tübingen, 20.05.2022–29.07.2022. Tübingen: Graphische Sammlung am Kunsthistorischen Institut der Eberhard Karls Universität Tübingen. S. 44–69

WELKENS, Rebecca, 2022. Von Antwerpen nach Amsterdam. Die Editionen der Bauerntronies der Gebrüder Doetecum im Kontext der frühen Bruegel-Rezeption. In: Mariam HAMMAMI, Anna PAWLAK und Sophie RÜTH (Hrsg.), (Re-)Inventio. Die Neuauflage als kreative Praxis in der nordalpinen Druckgraphik der Frühen Neuzeit. Berlin: De Gruyter. S. 349–370. Andere Ästhetik - Studien, 2

MEIER, Esther, 2021. Nach dem Bildersturm. Die Ausstattung katholischer Kirchen in Antwerpen und der niederländischen Republik. Berlin: Reimer. ISBN 978-3-496-01657-1

Aus dem Verlagstext: „Nach dem Bildersturm des 16. Jahrhunderts wurden Kirchenräume in Antwerpen und der niederländischen Republik wieder neu ausgestattet. Die Studie beleuchtet, wie in Altargemälden von Abraham Bloemaert, Marten de Vos und Otto van Veen die sozio-konfessionelle Situation der Katholiken diskutiert wird. In Antwerpen hatten die Katholiken lange mit den Protestanten um die Vormacht gerungen, bis der Katholizismus dort 1585 zur einzig anerkannten Konfession wurde. In der niederländischen Republik hingegen waren die Katholiken nach 1581 lediglich toleriert und konnten nur in ihren Häusern Versammlungsorte und Kirchenräume einrichten. Wie spiegeln sich diese theologisch-sozialen Konflikte in den Altargemälden wider, die nach dem reformatorischen Bildersturm entstanden? Esther Meier untersucht die Altarretabel auf ihre sozio-konfessionellen Aussagen hin und arbeitet heraus, wie sich die gesellschaftliche Stellung der Katholiken in den Bildern ausdrückt.“

REIMANN, Christina, 2021. Die Anfänge des Sozialstaates - „vom Rande“ aus betrachtet. Soziale Sicherheit in den Hafenstädten Antwerpen und Rotterdam um 1900. In: Sebastian BISCHOFF, Christoph JAHR, Tatjana MROWKA und Jens THIEL (Hrsg.), „Mit Belgien ist das so eine Sache ...“ Resultate und Perspektiven der Historischen Belgienforschung. Münster: Waxmann. S. 159–170. Historische Belgienforschung, 9

BÉRARD, Julien, 2020. Kommunikation, Wissensproduktion und Kartographie. Abraham Ortelius und die Kartenproduktion im Antwerpen des späten 16. Jahrhunderts. Baden-Baden: Tectum Verlag. Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag. Reihe Geschichtswissenschaft, 48. ISBN 978-3-8288-4542-8

Aus der Verlagsmeldung: „Die Produktion von kommerziellen Karten in der Renaissance kann nur unter Betrachtung eines komplexen Zusammenspiels unterschiedlicher Faktoren erklärt werden. Anhand der Karten von Abraham Ortelius (*1527 †1598) lässt sich dies exemplarisch verdeutlichen. Die Struktur von Handelsnetzwerken beeinflusste maßgeblich den Fluss der Informationen, die er benötigte. Technische und ökonomische Möglichkeiten setzten den Rahmen für den Erfolg seiner Kartierungsprojekte. Methodologische und kognitive Prozesse bestimmten den Inhalt und die Gestaltung seines Werkes. Seine Karten waren demzufolge sowohl Produkte von Gelehrsamkeit als auch von Kunsthandwerk – und zugleich Ausdruck eines verbreiteten humanistischen Weltbilds.“

BÜTTNER, Nils, 2020. Antwerpen als kulturelles Zentrum der katholischen Reform. In: Christoph STIEGEMANN (Hrsg.), Peter Paul Rubens und der Barock im Norden. Petersberg: Michael Imhof Verlag. S. 34–43

BÜTTNER, Nils, 2020. Bau und Ausstattung der Antwerpener Jesuitenkirche. In: Christoph STIEGEMANN (Hrsg.), Peter Paul Rubens und der Barock im Norden. Petersberg: Michael Imhof Verlag. S. 337–341

HAMMAMI, Mariam, 2020. Wahrheitsansprüche in Bild und Text. Die Figur der Veritas auf Titelblättern religiöser Schriften aus Antwerpen in der ersten Hälfte des 17. Jahrhundert. In: Annette GEROK-REITER, Anne MARISS und Markus THOME (Hrsg.), Aushandlungen religiösen Wissens. Verfahren, Synergien und produktive Konkurrenzen in der Vormoderne = Negotiated religious knowledge. Methods, interactions and productive rivalries in premodern times. Tübingen: Mohr Siebeck. S. 101–125. Spätmittelalter, Humanismus, Reformation, 115

MÜNCH, Birgit Ulrike, 2020. Soll ich bleiben, soll ich gehen? Antwerpen als kulturelles (Transfer-)Zentrum. Arbeitsbedingungen und Migrationsbewegungen flämischer Künstler. In: Christoph STIEGEMANN (Hrsg.), Peter Paul Rubens und der Barock im Norden. Petersberg: Michael Imhof Verlag. S. 44–55

SCHOLTEN, Frits, 2020. Die große Bildhauerwerkstatt Antwerpen. Die Wurzeln von Ludovicus Willemssens. In: Christoph STIEGEMANN (Hrsg.), Peter Paul Rubens und der Barock im Norden. Petersberg: Michael Imhof Verlag. S. 82–93

SIEBER-LEHMANN, Claudius, 2020. Ferner Kaiser gegen allzu nahen Bischof. Der Antwerpener Freiheitsbrief vom 19. August 1488 - ein zu Unrecht vergessenes Dokument. Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde. 2020. Bd. 120, S. 5–27. DOI https://doi.org/10.5169/seals-954764

WERMERT, Karin, 2020. Ein wenig bekannter Maler aus Antwerpen. Antonius Willemssens. In: Christoph STIEGEMANN (Hrsg.), Peter Paul Rubens und der Barock im Norden. Petersberg: Michael Imhof Verlag. S. 418–422

KYPTA, Ulla, 2019. Unternehmen oder Institutionen. Handelsgesellschaften im spätmittelalterlichen Antwerpen. traverse. Zeitschrift für Geschichte / Revue d’histoire. 2019. Bd. 26, Nr. 3, S. 20–42. DOI https://doi.org/10.5169/seals-846939

Abstract: „Der Beitrag plädiert dafür, Organisationsformen des Handels mittelalterlicher Kaufleute mit Hilfe einer institutionellen Analyse zu erfassen, statt unternehmenshistorisch vorzugehen. Am Beispiel von Handelsgesellschaften im spätmittelalterlichen Antwerpen wird gezeigt, dass ihr Charakter verfälscht wird, wenn man sie als Unternehmen oder Firmen bezeichnet: Diese Termini suggerieren eine abgrenzbare, hierarchisch strukturierte Einheit, die sich in Antwerpen nicht finden lässt. Im Antwerpen des 15. und 16. Jahrhunderts bezeichnete der Begriff Gesellschaft vielmehr das gemeinsame Kapital und keine übergeordnete Einheit. Den Gesellschaften wurden entsprechend auch keine Angestellten zugeordnet und sie traten nicht nach außen in Erscheinung. Generell sind aus dem Mittelalter keine Körperschaften mit dem Zweck bekannt, Handel zu treiben. Der Vergleich mit heutigen Unternehmen führt also in die Irre. Will man herausfinden, in welchen Formen und Strukturen mittelalterliche Kaufleute ihr Handeln koordinierten, bietet sich deshalb die Institutionenanalyse als geeignete Untersuchungsmethode an. Sie ermöglicht es, formelle und informelle Strukturen, Regeln und Normen zu analysieren, ohne dass diese sich zu einer abgrenzbaren Einheit fügen müssen.“

PAEPE, Timothy de, 2019. Zwischen Gilde und Akademie. Der große Malersaal der Lukasgilde Antwerpen und der Akademie der Schönen Künste. In: Wolfgang CILLESSEN und Andreas TACKE (Hrsg.), Meisterstücke - vom Handwerk der Maler. Frankfurt am Main: Societäts Verlag. S. 121–130. Schriften des Historischen Museums Frankfurt am Main, 38

PRAŽÁKOVÁ, Kateřina, 2019. Die Berichterstattung aus Antwerpen während des niederländischen Aufstands. In: Martin HOLÝ, Michaela HRUBÁ und Tomáš STERNECK (Hrsg.), Die frühneuzeitliche Stadt als Knotenpunkt der Kommunikation. Berlin; Münster: LIT. S. 133–146. Geschichte - Forschung und Wissenschaft, 57

MÜNCH, Birgit Ulrike, 2018. Eine Pathosformel für Mailand. Jacob Jordaens’ Carlo Borromeo bittet für die Pestkranken in der Antwerpener Sint Jacobs-Kerk. In: Justus LANGE und Birgit Ulrike MÜNCH (Hrsg.), Reframing Jordaens. Pictor doctus – Techniken – Werkstattpraxis/ Pictor doctus – Techniques – Workshop practice. Petersberg: Michael Imhof Verlag. S. 55–74

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