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  • Aus der Verlagsmeldung: „Erstmals gibt es nun die deutschsprachige Ausgabe der Zeitschrift P.I.K. - der rätekommunistischen Gruppe Internationaler Kommunisten (Holland) - gesammelt in Buchform. Sie erschien von 1928 bis 1933. „Die Revolution klopft an die Tür der Geschichte, wenn die Illusion von der Demokratie und den Verbesserungen der Lebensbedingungen innerhalb des Kapitalismus gebrochen ist und der anhaltende Druck auf die Massen so gewaltig geworden ist, dass nicht die geringste Hoffnung auf einen Ausweg übrig bleibt.“ (Pressedienst der GIK, April 1931) Die Gruppe Internationaler Kommunisten (Holland) beschrieb zwei Grundbedingungen für eine revolutionäre Umgestaltung der Gesellschaft: Zum einen die Einsicht der breiten Massen, dass ein auskömmliches Leben im Kapitalismus nicht gewährleistet ist, zum anderen das Elend, das die Menschen zu revolutionären Taten nötigt. Vor 90 Jahren, als die Rätekommunisten aus Holland ihre Kritik am Kapitalismus niederschrieben, war die Welt geprägt von den Turbulenzen der Wirtschaftskrise von 1929. Die ökonomische Entwicklung war ins Stocken geraten, Millionen Arbeitslose bevölkerten die Straße, in den Familien des Proletariats war die Not nicht mehr zu übersehen. Große Teile der arbeitenden Bevölkerung waren durch die finanzielle Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von den USA von den Auswirkungen der Krise besonders betroffen. Sie mussten die Pleiten, mangelnden Absatzmöglichkeiten, die verschärfte Konkurrenz zwischen den Kapitalisten und Nationen mit dem Verlust ihrer Arbeit und ihres Einkommens ausbaden. Viele Kommunisten sahen in der Wirtschaftskrise das Endstadium des Kapitalismus, das vom Proletariat mit einer revolutionären Umgestaltung der Gesellschaft beantwortet werden sollte. Den überall in Europa aufkommenden Faschismus interpretierten einige Linke als das letzte Aufbäumen der Bourgeoisie gegen ihren drohenden Untergang. Der Staatskapitalismus faschistischer Prägung sollte die Rettung bedeuten. Man stritt sich darum, ob diese Phase längerfristiger Natur oder nur ein Intermezzo vor der Machtergreifung des Proletariats sei. Alle Kommunisten sahen im Staatskapitalismus in der Form des Faschismus eine Bedrohung der Arbeiterbewegung. Jedoch unterschieden sie sich in der Art und Weise der Bekämpfung. Während die Sowjetunion-treuen Kommunisten die Einheitsfront mit der jeweiligen Bourgeoisie ihres Landes im Kampf gegen die Faschisten präferierten, konstatierten die Rätekommunisten, dass ein Zusammengehen mit dem „Klassenfeind“ einem Selbstmord der Arbeiterbewegung gleiche. Mit Marx und Engels hielten sie fest, dass die Befreiung der Arbeiterklasse das Werk der Arbeiterklasse selbst sein müsse.“

  • Aus dem Verlagstext: „Wurden sozialrevolutionäre Kampfmittel wie Massenstreiks, direkte gewaltfreie Aktion und ziviler Ungehorsam in Europa nur im Rahmen der Gandhi-Rezeption diskutiert? Es ist das Verdienst von Gernot Jochheims historischem Standardwerk, die europäische Geschichte des gewaltfreien Antimilitarismus dem Vergessen zu entreißen. Welche Rolle spielten dabei die anarchosyndikalistische, rätekommunistische und linkssozialistische Arbeiterbewegung von 1890 bis 1940 in den Niederlanden sowie tolstojanisch geprägte Formen individueller Verweigerung? Wie haben Clara Wichmann, Bart de Ligt, Henriette Roland Holst und ihre Zusammenhänge diese Aktionskonzepte im Kontext des Ersten Weltkriegs sowie der Bürgerkriege in Russland und Spanien weiterentwickelt? Die grundlegenden Diskussionen über gewaltfreie Revolution sowie sozialrevolutionäre Verteidigung arbeitete Gernot Jochheim in seiner 1977 veröffentlichten, inzwischen vergriffenen Dissertation „Antimilitaristische Aktionstheorie, Soziale Revolution und Soziale Verteidigung“ auf. Für die vorliegende populärwissenschaftliche Neufassung hat Herausgeber Wolfram Beyer die Studie umfassend überarbeitet, vereinfacht und im Anhang gekürzt.“

Last update from database: 23.05.24, 00:00 (UTC)