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Abstract: „In der Wirtschaftsgeschichte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit werden Kaufleute und Handwerker meist als separate Gruppen betrachtet. Der Artikel beleuchtet jedoch die Durchlässigkeit zwischen beiden Gruppen im Antwerpen des 16. Jahrhunderts anhand zweier Dienstverträge. Diese Verträge zeigen, dass Söhne von Kaufleuten zu Handwerkern und Söhne von Handwerkern zu Kaufleuten werden konnten. Die Verträge wurden von einem Notar in Antwerpen festgehalten, einer bedeutenden Handelsmetropole jener Zeit. Der erste Vertrag zeigt, wie Joachim Pruner junior, der Sohn des Kaufmann Joachim Pruner senior, einen Lehrling in seiner Diamantschleiferei aufnahm. Der zweite Vertrag regelte die Lehre des Sohnes eines Buchdruckerehepaars bei einem Kölner Kaufmann. Die Verbindungen zwischen Kaufleuten und Handwerkern zeigen die Komplexität und Vielfalt der vormodernen Welt und widersprechen einem statischen Bild der sozialen und beruflichen Strukturen.“
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Aus dem Verlagstext: „Gesellschaftliches Zusammenleben und wirtschaftliche Aktivitäten funktionieren nur, wenn Menschen miteinander kooperieren. Die Studie untersucht, wie und warum die Zusammenarbeit von Kaufleuten in Antwerpen an der Wende vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit gelingen konnte. Sie zeigt, wie die Händler flexibel drei verschiedene Organisationsformen kombinierten: Handelsgesellschaften, Dienerschaft und Bevollmächtigung. Ihre Motivation zur Kooperation entsprang dabei weder reinem Nutzenkalkül noch Kollektivzwang. Ohne eine feste Gruppe zu bilden, arbeiteten die Kaufleute als ‚kooperative Individualisten‘ zusammen, um den Handel aufrechtzuerhalten und ihre eigenen Geschäfte zu fördern. Die Analyse belegt, dass zwischen Individualismus und Zusammenarbeit, Eigennutz und Gemeinwohl nicht unbedingt ein Widerspruch bestehen muss, und trägt somit dazu bei, moderne Gegensätze und Menschenbilder zu hinterfragen.“
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Abstract: „Der Beitrag plädiert dafür, Organisationsformen des Handels mittelalterlicher Kaufleute mit Hilfe einer institutionellen Analyse zu erfassen, statt unternehmenshistorisch vorzugehen. Am Beispiel von Handelsgesellschaften im spätmittelalterlichen Antwerpen wird gezeigt, dass ihr Charakter verfälscht wird, wenn man sie als Unternehmen oder Firmen bezeichnet: Diese Termini suggerieren eine abgrenzbare, hierarchisch strukturierte Einheit, die sich in Antwerpen nicht finden lässt. Im Antwerpen des 15. und 16. Jahrhunderts bezeichnete der Begriff Gesellschaft vielmehr das gemeinsame Kapital und keine übergeordnete Einheit. Den Gesellschaften wurden entsprechend auch keine Angestellten zugeordnet und sie traten nicht nach außen in Erscheinung. Generell sind aus dem Mittelalter keine Körperschaften mit dem Zweck bekannt, Handel zu treiben. Der Vergleich mit heutigen Unternehmen führt also in die Irre. Will man herausfinden, in welchen Formen und Strukturen mittelalterliche Kaufleute ihr Handeln koordinierten, bietet sich deshalb die Institutionenanalyse als geeignete Untersuchungsmethode an. Sie ermöglicht es, formelle und informelle Strukturen, Regeln und Normen zu analysieren, ohne dass diese sich zu einer abgrenzbaren Einheit fügen müssen.“
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