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Aus dem Verlagstext: „Seit Jahren ist das Thema Flüchtlinge in Deutschland, Europa und weltweit höchst aktuell. Während heutzutage der Eindruck entsteht, als ob Flüchtlinge aus aller Welt NACH Deutschland strömen, war die Situation während der NS-Diktatur umgekehrt: viele Menschen flüchteten AUS dem damaligen Deutschen Reich. Hauptsächlich handelte es sich um Juden, die aus so genannten „rassischen Gründen“ diskriminiert, verfolgt und vom Holocaust bedroht waren. Die Formen der Flucht ähneln sich jedoch. Die bewaldete deutsch-belgische Grenze im Eifel-Ardennen-Gebiet zwischen Losheim und Aachen diente seit 1933 zur Flucht über die „Grüne Grenze“. Der Autor konnte während seiner exemplarischen Forschungen mehr als 100 jüdische Flüchtlinge, aber auch „Judenschlepper“ und „Judenfänger“ ausfindig machen und hierüber schon im Jahre 1990 international beachtete Ergebnisse publizieren. Als Eupen/Malmedy nach dem Einmarsch der deutschen Truppen am 10. Mai 1940 wieder „heim ins Reich“ zurückkehrte und sich somit die deutsche Reichsgrenze nach Westen verschob, verlagerte sich auch die Form der Flucht und des „Menschenschmuggels“.“
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Abstract: „The paper gives an overview of the recruitment and professional status of workers in the coal mining district of Aachen from different origins, i.e. local miners, miners from other German coal districts, cross-border commuters from Dutch South-Limburg and labour migrants. Migration history generally assumes that foreign workers were primarily employed as temporary workers in workplaces abandoned by the local population. This article argues that the labour market situation of foreign commuters and labour immigrants has to be studied separately. Commuters were primarily skilled miners, who came to the mines on their own account. After the First World War, labour mobility between the Aachen region and South-Limburg was ephemeral and often resulted from sudden institutional changes. In general, long distance labour migrants were unskilled. They arrived in the mines in large groups hired directly by agents of the mines or mediated by the Federal Employment Office. The position of foreign immigrants underwent important changes. During the first recruitment drives of the Aachen mines between 1906 and 1912, immigrants were indeed considered as temporary workers; after the Second World War, the companies tried hard to make these workers stay beyond the minimal period of one year. Long-term labour contracts could lead to integration of immigrant workers into the permanent workforce, but also penalised workers who wished to leave prematurely.“
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Aus dem Verlagstext: „Wolfgang Trees erzählt die bewegte Geschichte des größten Schmugglers aller Zeiten. Knapp 150 Euro Rente bezieht er im Monat. Auf die Frage, wovon er denn lebe, antwortet der deutschsprachige Belgier aus Eupen: "Vom essen und trinken!" Der über 80jährige war "der allergrößte Schmuggler aller Zeiten" in den ersten Nachkriegsjahren an der deutschen Westgrenze. An der "Kaffeefront" im "wilden Westen", dem Städtedreieck Aachen-Maastricht-Lüttich, tobte von 1946 bis 1953 ein erbitterter Kampf zwischen Schmugglern und Zöllnern. Der belgische Großschmuggler hatte in den Nachkriegsjahren die Idee, gepanzerte Halbkettenfahrzeuge aus US-Heeres-Beständen mit 3000 Kilogramm Kaffeebohnen (und mehr) querfeldein über die belgisch-deutsche Grenze fahren zu lassen. Bei zehn Mark Nettogewinn pro Pfund Kaffee war das ein gigantisches Geschäft! Er betrieb es zuletzt mit 17 festangestellten Fahrern und Fahrzeugen. Neben den "Panzern" sind das Last- und Lieferwagen sowie schnelle "amerikanische Schlitten". Trotz seiner sechs Jahre Gefängnis in Belgien und in Deutschland wird der Oberschmuggler ein wohlhabender Mann und ist es bis heute geblieben. Seine bewegte und teils tragisch-bewegende Geschichte berichtet er exklusiv im Buch des Aachener Zeithistorikers Wolfgang Trees: "Schmuggler, Zöllner und die Kaffeepanzer / Die wilden Nachkriegsjahre an der deutschen Westgrenze". Der Autor hat zwanzig Jahre lang immer wieder recherchiert und insgesamt 150 Augenzeugen aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden befragt. Die tatsächlich wildbewegten Jahre werden auf 440 Seiten mit 460 Fotos plus Karten in 33 Kapiteln geschildert. Die Schmuggler zum Beispiel werfen säckeweise "Krähenfüße" (gebogene Nägel) aus ihren Wagen und zerfetzen damit die Reifen der verfolgenden Zoll-Autos. Die Zöllner reagieren darauf mit Erfolg, indem sie stählerne Besen vor ihre Autoreifen montieren. Mit damals zwanzig Millionen D-Mark Jahresumsatz (fast zehn Millionen Euro hinterzogenen Einfuhrsteuern) trägt der Kaffeeschmuggel wesentlich zum Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg in der stark zerstörten Grenzregion Aachen bei. Als dann 1953 die Kaffeesteuer gesenkt wird und die Schmuggler buchstäblich arbeitslos werden, muß auch der Zoll Arbeitsplätze abbauen. 53 Tote sind zu beklagen, die meisten von ihnen Schmuggler, darunter sogar Jungen und Mädchen. Aber auch Lustiges gibt es an der "Aachener Kaffeefront": Die von den Spenden der Schmuggler im Eifeldorf Schmidt erbaute Kirche "Sankt Mokka", Kaffeesäcke im Bauch von Lokomotiven, in Särgen und in Leichenwagen. Vor Gericht steht die Familie namens Kaffee und erklärt dem Richter treuherzig den Schmuggelgrund: "Wer schon den Namen hat, Herr Richter, der soll auch den Nutzen davon haben!" Vom späteren WDR-Moderator ("Mister Pumpernickel") Chris Howland meint ein Augenzeuge zu wissen, der damalige junge britische Besatzungsoffizier habe "den ganzen lieben Tag lang" in der Bar der britischen Besatzungsmacht in der Aachener Franzstraße verbracht. Als die Briten abzogen, kamen die belgischen Streitkräfte. Schon bald kursierte wegen der üppigen Versorgungslage der Soldaten in der Aachener Damenwelt das geflügelte Wort: "Hast du schon deinen Belgier?" Auch der Zoll regelt seine Versorgung. Der Zöllner antwortet morgens auf die Frage seiner Frau, was man am Abend essen solle: "Mal sehen, was wir heute zu verzollen haben!" Eine Zollbeamtin, welche damals die Schmugglerinnen zu durchsuchen hatte, wundert sich noch heute: "Wenn die Käufer seinerzeit gewußt hätten, an welchen Stellen in der weiblichen Unterwäsche die geliebten Bohnen versteckt waren, dann hätten sie diesen Kaffee nicht getrunken!".“
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