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Abstract: „Die Schengener Abkommen haben viele europäische Grenzen geöffnet und Grenzkontrollen verschwinden lassen. Der Effekt dieser Öffnung lässt sich besonders gut am Beispiel des deutsch-luxemburgischen Grenzraums beleuchten. Dort haben die nationalstaatlichen Grenzen ihre trennende Wirkung weitgehend eingebüßt, was sich u.a. in der sehr ausgeprägten Alltags- und Wohnmobilität widerspiegelt. Der Beitrag zeigt, dass die vielfältigen grenzüberschreitenden Praktiken die nationalen Grenzen zwar relativiert haben, diese aber in Form neuer Grenzziehungen fortbestehen. Dieser Zusammenhang von Aulösung und gleichzeitigem Fortbestand, wie er in der Denkigur der Phantomgrenze prgnant gefasst wird, soll am Beispiel der grenzüberschreitenden Wohnmigration untersucht werden. Die Zahl der Luxemburger, die ihren Wohnsitz in die deutschen Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz verlagern, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Der Beitrag basiert auf Daten aus vier im saarländischen und rheinland-pfälzischen Grenzraum durchgeführten empirischen Studien, die sich auf methodisch unterschiedliche Art und Weise mit dieser Entwicklung befassen. Die Ergebnisse stimmen grundlegend darin überein, dass die massive Wohnmigration sowohl auf lokaler als auch auf regionaler Ebene neue räumliche Differenzierungen und soziale Grenzziehungen mit sich gebracht hat. Diese materialisieren und manifestieren sich in unterschiedlicher Weise: verkehrsgünstige vs. verkehrsungünstige Lage von Gemeinden, Neubaugebiete vs. Ortskerne, Autochthone vs. Allochthone, Luxemburger vs. Nicht-Luxemburger. In allen diesen Abgrenzungsvorgängen kommt die Persistenz nationaler Ordnungskategorien zum Ausdruck, und sie weisen somit auf das phantomhafte Fortbestehen der territorialen Grenzen im Allgemeinen sowie auf eine klare Inkongruenz von territorialen Grenzen und sozialen Grenzziehungen im Kontext von Wohnmigration im Besonderen hin. The Schengen Agreement have opened many European borders and allowed border controls to virtually disappear. The effect of this opening can be illustrated especially well with the example of the German-Luxembourgish border region. Here, national borders have largely lost their dividing effect, which is relected, amongst other things, in the very intensive daily mobility and residential mobility. This article shows that the diversity of the cross-border practices has relativised the national borders, which, however, persist in the form of new demarcations. This relationship of dissolvement and simultaneous continuity, as it is concisely described with the igure of thought phantom borders, will be examined by using example of cross-border residential migration. The number of Luxembourgers who recolate their residence to the German federal states of Saarland and Rhineland-Palatinate has risen signiicantly in recent years. This article is based on data from four different empirical studies, which, using a variety of methods, were concerned with the developments of residential mobility in the border regions of Saarland and Rhineland-Palatinate. The results are fundamentally in agreement that the massive residential migration has brought with it spatial differentiations and social demarcations on a local as well as on a regional level. These materialise and manifest themselves in different ways: easily accessible by public or private transport vs. not easily accessible; new residential developments vs. town and village centres, autochthonous vs. allochthonous, Luxembourgers vs. non-Luxembourgers. In all of these demarcation processes, the persistence of national categories is expressed, and they thus refer to the phantom-like continuity of territorial borders in general, as well as a clear incongruity of territorial borders and social demarcations in the context of residential migration in particular.“
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Abstract: „Die Großregion SaarLorLux ist wie kaum eine andere Region Europas durch grenzüberschreitende Bewegungen gekennzeichnet. Sichtbarste Erscheinungsform dieser Mobilität sind die täglichen Pendlerströme nach Luxemburg. Seit einigen Jahren ist als eine weitere Form die grenzüberschreitende Wohnmigration hinzugekommen, die, anders als das Arbeitspendeln, von Luxemburg, dem wirtschaftlichen Zentrum der Region, in die Peripherie, die belgischen, französischen und deutschen Grenzregionen, führt. Eine wesentliche Ursache dieser Entwicklung liegt in den stetig steigenden Preisen für Wohnraum im Großherzogtum. Basierend auf den Ergebnissen einer an der Universität Luxemburg durchgeführten Studie, die sich insbesondere mit der Wohnmigration von Luxemburg in den deutschen Moselraum beschäftigt, wird das Phänomen der grenzüberschreitenden Wohnmigration beleuchtet und mit ähnlichen Erscheinungen in anderen europäischen Regionen verglichen. Der Beitrag liefert einen Einblick in die Vielgestaltigkeit der individuellen sozialen und kulturellen Integrationsprozesse, die mit dieser relativ neuen Mobilitätsform verbunden sind und die trotz ihres numerisch noch relativ geringen Ausmaßes bedeutenden Einfluss auf die regionale Entwicklung und die Verwirklichungen der Großregion SaarLorLux jenseits ihrer politischen Konstruktion haben. Zugleich behandeln die Autoren ausgehend von der Analyse dieser spezifischen Mobilitätserscheinung theoretisch-konzeptuelle Fragen, die für das weitere Feld der borderland studies und der Mobilitätsforschung von Belang sind.“
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Abstract: „La question des institutions a toujours été fondamentale dans des espaces structurés socialement. Les institutions sont nécessaires pour réguler certaines relations entre les habitants d’espaces considérés. La Grande Région SaarLorLux avec ses flux de travailleurs et son espace étroit brassant diverses nationalités, mais prenant aussi en compte des notions de résidence et de pays de travail frontalier, n’échappe pas à la question. Si elle ne correspond pas aux réalités institutionnelles d’un Etat indépendant, elle n’échappe toutefois pas à la question des institutions chargées de son animation et de son administration, comme nous allons le constater. Nous allons dans un premier temps exposer l’évolution des institutions propres à cet espace, institutions apparues dès les années soixante. Dans un second chapitre nous nous pencherons sur la question de savoir si les institutions de cette Grande Région SaarLorLux sont bien en correspondance politique avec l’aspect territorial qu’elles sont censées représenter. Puis, nous verrons quelles sont les actions concrètes qui prennent forme dans l’espace de la Grande Région SaarLorLux. Ensuite, nous verrons qu’existent des formes de collaborations plus poussées dans la Grande Région SaarLorLux et nous nourrirons pour conclure quelques réflexions sur son proche devenir.“
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Abstract: „La désignation de Luxembourg et Grande Région au titre de Capitale européenne de la culture en 2007 a constitué une opportunité pour développer un espace culturel commun à travers le déploiement d’une programmation culturelle transfrontalière de grande ampleur. L’événement a été mobilisé par les acteurs politiques afin de renforcer le sentiment d’appartenance des populations au territoire, de même que la notoriété culturelle du Luxembourg et des régions associées aux yeux des publics externes. Ce fut aussi l’occasion de mettre en œuvre les prémices d’une politique culturelle transfrontalière, et de mettre à l’épreuve des stratégies et des dispositifs de coopération culturels innovants. Dans le domaine muséal, des stratégies principalement fondées sur la mise en réseaux d’équipements mais aussi sur l’investissement de lieux industriels réaffectés pour des expositions spectaculaires ont été déployées. A travers l’analyse de la mise en œuvre et de la réception de ces dispositifs muséaux, l’étude montre de quelle façon cette politique volontariste contribue à la construction de nouveaux espaces communs d’appartenance, tout en révélant la persistance des attachements des acteurs culturels et des populations à des territoires et des identités singuliers. C’est dans l’appréciation de ces expériences par les publics que se mesure la place de la Grande Région SaarLorLux comme territoire commun d’appartenance, comme réalité de la vie quotidienne. Pour renforcer celle-ci, il reste indispensable de tenir compte des déterminations culturelles et linguistiques structurant les communautés sur le territoire grand-régional, ainsi que des pratiques culturelles, de la mobilité et des attentes des publics considérés.“
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Abstract: „Dieser Beitrag beschreibt und analysiert den Strukturwandel im SaarLorLux-Raum und geht dabei der Frage nach, ob dieser noch eine gemeinsame Wirtschaftsregion darstellt. Das Saarland, Lothringen und Luxemburg bildeten lange Zeit einen gemeinsamen Wirtschaftsraum, der vom Montansektor geprägt wurde. Seit Anfang der 1960er-Jahre erlebten alle drei Regionen – zunächst im Zuge der Kohlenkrise, später der Stahlkrise – einen tiefgreifenden Strukturwandel. Dieser Wandel verlief in den einzelnen Regionen recht unterschiedlich: Im Saarland und in Lothringen wurden viele Industriebetriebe angesiedelt; heute bildet die Automobilindustrie einen wesentlichen Schwerpunkt in beiden Regionen. In Luxemburg dagegen entwickelten sich der Dienstleistungssektor und insbesondere der Finanzsektor außerordentlich dynamisch. In der Europäischen Union hat Luxemburg heute das höchste Bruttoinlandsprodukt, sodass hinterfragt werden kann, ob das Saarland, Lothringen und Luxemburg noch eine gemeinsame Wirtschaftsregion bilden. Trotz der unterschiedlichen Entwicklung in den drei Regionen kann am Konzept der grenzüberschreitenden Wirtschaftsregion SaarLorLux festgehalten werden, wenngleich dieses keine identische Wirtschaftsstruktur und -entwicklung in den Teilgebieten unterstellt. Die Wirtschaftsregion SaarLorLux ist vielmehr von Heterogenitäten und darauf basierenden Austauschprozessen gekennzeichnet.“
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Abstract: „Construire une «Région métropolitaine polycentrique transfrontalière» (RMPT) en Grande Région SaarLorLux, telle était l’ambition formulée par le Sommet des Exécutifs en 2009. Cette stratégie a été confirmée et affinée au fil des Sommets; la dernière étape en date étant le souhait, exprimé par la présidence Rhénan-Palatine en 2013, de développer en commun un «schéma de développement territorial». Cette ambition révèle le caractère stratégique de l’aménagement du territoire dans la coopération transfrontalière. Les acteurs politiques entendent d’une part répondre à certaines préoccupations des citoyens, acteurs économiques et associatifs confrontés dans leur quotidien à la réalité des effets frontières. D’autre part, leur projet politique vise à favoriser un développement spatial plus durable en termes environnementaux. La présente contribution propose de décrypter dans un premier temps les enjeux de la coopération dans le domaine de l’aménagement du territoire en mettant en particulier en avant les multiples asymétries politiques, administratives, culturelles et sociales qui le caractérise. Ces dernières contribuent à structurer les rapports de force transfrontaliers ainsi que la mise sur pied d’une gouvernance multi-niveaux. Cette contribution revient également sur le caractère transversal de l’aménagement du territoire pour traiter des interdépendances fonctionnelles croissantes et de plus en plus variées. Ensuite, cette contribution analyse de manière critique les enjeux plus spécifiques du positionnement métropolitain et polycentrique ancrés à la stratégie RMPT. Enfin, deux premières réalisations mises sur pied dans le sillage de la stratégie RMPT sont examinées, le groupement européen de coopération erritorial (GECT) Secrétariat du Sommet ainsi que le système d’information géographique de la Grande Région (SIG-GR). Si cette institutionnalisation peut participer à opérationnaliser la stratégie RMPT, elle ne se révèle être qu’une première étape dans cette direction.“
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Abstract: „L’objectif de cette contribution est de discuter la circulation des informations médiatiques au travers les multiples frontières étatiques, linguistiques, culturelles et sociales de la Grande Région SaarLorLux et d’analyser les interactions entre les espaces médiatiques et les espaces politiques. Les uns et les autres, d’après l’analyse des différentes offres médiatiques (de la presse quotidienne régionale aux médias audiovisuels et numériques), apparaissent relativement compartimentées dans des espaces nationaux, ce qui restreint les possibilités de circulations des nouvelles mais aussi la projection des populations dans une identité « grand régionale » partagée. L’intégration médiatique s’avère d’autant plus difficile à réaliser que les pratiques journalistiques, comme les routines professionnelles et les rapports aux sources que l’on peut par exemple appréhender lors des conférences de presse ou le traitement des faits divers, sont spécifiques à chaque pays. Sans espace médiatique commun, les pratiques quotidiennes des habitants peinent à être mise en relation avec les institutions politiques transfrontalières. Cependant, de nouveaux médias et supports communicationnels émergent qui peuvent intégrer le «champ politico-culturel du transfrontalier», un espace social particulier dont nous faisons l’hypothèse et qui rassemble l’ensemble d’acteurs engagés pour l’intégration interrégionale.“
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Abstract: „Die Großregion SaarLorLux wird zumeist mit der noch relativ jungen grenzüberschreitenden politischen Kooperation in Verbindung gebracht. Weitaus prägender für das, was als großregionale Lebenswirklichkeit verstanden werden kann, sind jedoch die historisch weit zurückreichenden wirtschaftlichen Entwicklungen und Beziehungen, auf die die politische Kooperation letztendlich zurückgeht. Aufgrund der Tatsache, dass sich 1871 und im Zuge der beiden Weltkriege die politische Zugehörigkeit einiger Teilräume mehrfach änderte, wurde die Großregion SaarLorLux für die Wirtschaft, insbesondere die Industrie, schon lange Lebenswirklichkeit, bevor dieser Begriff geprägt wurde. Später dann stellten ab den 1960er-Jahren die Kohlenkrise und seit Mitte der 1970er-Jahre auch die Stahlkrise die benachbarten Regionen mit ihren ähnlichen Wirtschaftsstrukturen vor vergleichbare Probleme, denen man gemeinsam besser begegnen konnte, woraufhin sich zunehmend auch eine politische Zusammenarbeit entwickelte. Wie kam es zu diesen ähnlichen Wirtschaftsstrukturen und wie hat sich die grenzüberschreitende wirtschaftliche Kooperation bis heute entwickelt? Dieser Beitrag betrachtet die industrielle Entwicklung der Großregion SaarLorLux, deren Lebenswirklichkeit sich zunächst v. a. in grenzüberschreitenden Innovationen und unternehmerischen Tätigkeiten ausdrückt, von ihren Anfängen bis zu den industriellen Krisen der Nachkriegszeit. Der Beitrag von H. Peter Dörrenbächer in diesem Band beleuchtet weiter den Umgang mit den Krisen und arbeitet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der jüngeren und aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung heraus.“
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Abstract: „Vergleichende Analysen von Medienberichterstattungen in der SaarLorLux-Region wurden im Hinblick auf Migration bisher nicht durchgeführt. Dieses Forschungsdefizit entspricht dem generellen Trend, dass Grenzregionen in komparativen medienanalytischen Studien kaum eine Rolle spielen. In diesem Beitrag aber wird die Darstellung von Migranten in den Medien des saarländisch-lothringisch-luxemburgischen Grenzraums am Beispiel der auflagenstärksten regionalen Tageszeitungen vergleichend untersucht. Dem liegt die generelle Frage nach grenzüberschreitenden Medienöffentlichkeiten in der SaarLorLux-Region zugrunde, d. h., ob eine wechselseitige Verschränkung nationaler Medienöffentlichkeiten auszumachen ist. Von einer grenzüberschreitenden Medienöffentlichkeit wird gesprochen, wenn die gleichen Themen zur gleichen Zeit mit ähnlicher Intensität in den untersuchten Medien des SaarLorLux-Raums diskutiert werden und wenn grenzüberschreitende Berichterstattungsmuster zu bestimmten Migrantengruppen vorliegen. Über die auf diese Aspekte eingestellte Analyse wird bestimmt, inwiefern die Zirkulation von Informationen eine Dominanz nationaler Souveränitätsansprüche (als Hinweis auf politische Konstruktionen) oder eine grenzüberschreitende Durchlässigkeiten (als Hinweis auf grenzüberschreitende Lebenswirklichkeiten) anzeigt. Das Beispiel der Berichterstattung zum Thema ›Migration‹ macht deutlich, dass im SaarLorLux-Raum weniger von einer homogenen grenzüberschreitenden Öffentlichkeit gesprochen werden kann denn vielmehr von nationalen Differenzierungen geprägten medialen Öffentlichkeitskonstruktionen. Das bedeutet, der grenzüberschreitende intermediale Austausch von Informationen und Meinungen ist nur schwach ausgeprägt und lässt in dieser Hinsicht nur in Ansätzen auf eine SaarLorLux-Region als Lebenswirklichkeit schließen.“
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Abstract: „Die Kunst der Glasmacher spielt in der Großregion bis heute eine besondere, wenn auch von Politik und Öffentlichkeit weitgehend unbeachtete Rolle. Der anhaltende Erfolg dieses Wirtschaftszweiges ist auch auf die frühe europäische Lebenswirklichkeit der Glasmacher zurückzuführen. Die Glasmachergemeinden mussten im Laufe der Jahrhunderte Antworten auf zahlreiche Herausforderungen politischer, technischer, sozialer Art finden. Regional verankert, orientierten sie sich doch schon von Beginn an international und begegneten so Strukturwandlungen aller Art erfolgreich. Glas ist ein Gemeinschaftsprodukt, Ergebnis der Zusammenarbeit, so zumindest definieren es die meilleur ouvriers dieses Handwerks, die Kristallglasmacher als Nachfolger der im 15. Jahrhundert zuerst eingewanderten ›Glasadeligen‹. Jedes Produkt ist Teil einer komplexen Geschichte, gleichgültig ob es sich um in kleinen Serien handgefertigtes Kristallglas, kostbare Einzelstücke wie die Vasen des Künstlers Émile Gallé oder automatisch hergestellte Gebrauchsglasartikel handelt – Produkte, die allesamt so erfolgreich waren, dass sie weltweit exportiert wurden und zum Teil noch werden. In diesem Fall ist es die politische Konstruktion der Großregion Saarland-Lothringen-Luxemburg-Rheinland-Pfalz-Wallonien – und nicht etwa einer Großregion SaarLorLux, die auf eine andere Fährte führt, nämlich die des Montandreiecks –, die es uns erlaubt, Zusammenhänge wahrzunehmen, die auf der Hand liegen: die Vernetzung der Glasmacher, ihre grenzübergreifenden Ideale und die Besonderheit ihres Savoir-faires, die sie zu einer Kulturgemeinschaft der Schaffenden werden lassen; jener communauté culturelle, die Robert Schuman in seinem Buch Pour l’Europe (1963) als Grundvoraussetzung für das Gedeihen Europas ansieht.“
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Abstract: „In der Großregion SaarLorLux leben Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen in einer multikulturellen Gesellschaft zusammen, die aber oftmals stark von einem Nebeneinander und von Unterschieden geprägt ist. In dem Beitrag werden Erkenntnisse aus einer wahrnehmungsgeografischen Langzeitstudie über das aktionsräumliche Verhalten der Bewohner (v. a. Jugendlicher) in der Großregion SaarLorLux vorgestellt und Potenziale und Defizite für das alltägliche grenzüberschreitende Zusammenleben der Bevölkerung abgeleitet. Durch die Fokussierung auf die Befragung von jungen Menschen, die die Zukunft darstellen, wird der Frage nachgegangen, ob traditionelle und eventuell auch tradierte Vorstellungen vom Leben im Grenzraum von Generation zu Generation weitergegeben werden und die Jüngeren beeinflussen. Es wird außerdem diskutiert, inwieweit die Grenzen in den Köpfen der Einwohner auch nach ihrer Öffnung durch das Schengener Abkommen bestehen bleiben und inwieweit die Bewohner einer Grenzregion diesen besonderen Lebensraum in ihrem Alltag nutzen. Daneben wird gefragt, inwieweit sie ein Zugehörigkeitsgefühl für einen Raum entwickeln, der allerdings mehrere räumliche Abgrenzungen besitzt und daher unterschiedlich definiert wird. Aus diesem Grund wird in dem Beitrag erarbeitet, wie die Großregion SaarLorLux von ihren Bewohnern abgegrenzt wird, sodass ein neues Bild entsteht, das nicht politisch konstruiert ist, sondern den Vorstellungen der Bewohner entspricht.“
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Abstract: „Räumliche Grenzen innerhalb der EU werden in vielerlei Hinsicht durchlässiger. Nationalstaaten geben Kompetenzen sowohl an die höhere europäische Ebene als auch an niedrigere regionale Ebenen ab. In diesem Prozess neu konstruierte grenzüberschreitende Verflechtungsräume versprechen sich von einer Steigerung des Zusammengehörigkeitsgefühls der Bewohner, häufig ist auch die Rede von einer gemeinsamen Identität, verbesserte Kooperationsbedingungen. Dabei versuchen die Regionen nicht selten die politische Konstruktion zu verdecken, indem (häufig historische) gesamtregionale Gemeinsamkeiten inszeniert werden. Die in diesem Beitrag vorgestellte Untersuchung in der Großregion SaarLorLux, in der 29 grenzüberschreitend tätige Akteure aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern qualitativ befragt wurden, zeigt jedoch, dass politische Konstruktion und Lebenswirklichkeit sich nicht ausschließen (müssen). Den Akteuren ist der Konstruktcharakter der territorialen Abgrenzung der Großregion SaarLorLux bewusst, trotzdem bildet der Verflechtungsraum für viele einen Teil ihrer Lebenswelt. Großregionale Identitätstypen, die analysiert werden, unterscheiden sich entscheidend von modernen Identitätskonzepten, wie dem der nationalen Identität mit primordialen Zusammengehörigkeitskriterien. Vielmehr sind sie als nebeneinanderstehende postmoderne Patchworkidentitätstypen zu beschreiben.“
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Abstract: „Kulturpolitische Vereinbarungen der Großregion SaarLorLux enthalten das Ziel, durch die Förderung der grenzüberschreitenden Mobilität von Kulturschaffenden und des Publikums einen gemeinsamen »Lebens- und Kulturraum« zu schaffen. Der Beitrag beantwortet die Frage, wie einzelne Akteursgruppen des Kulturbereichs die Großregion SaarLorLux als Handlungsraum erleben und beschreiben. Im Mittelpunkt steht die Perspektive zweier Akteursgruppen, die in ihrem Berufsalltag grenzüberschreitend tätig sind und somit diesen Raum aktiv mitgestalten. Dies sind zum einen Mitarbeiter der regionalen Kulturministerien, die mit der Koordination und Ausgestaltung grenzüberschreitender Kulturförderprogramme betraut sind. Aus ihrer Sicht stellt sich die Großregion SaarLorLux als Mosaik unterschiedlich stark kulturpolitisch engagierter Teilregionen dar. Zum anderen kommen Kulturschaffende des Museumsbereichs zu Wort, die in grenzüberschreitende Projekte eingebunden sind. Dabei zeigt sich, dass sie die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern als Selbstverständlichkeit und Notwendigkeit für die eigene Kreativität und künstlerische Tätigkeit betrachten. Je nach Arbeitskontext gehen ihre Kooperationsnetzwerke auch über die Großregion SaarLorLux hinaus. Allerdings richten sich die einzelnen Museen und Kulturinstitutionen an jeweils unterschiedliche Zielgruppen, die nicht alle gleichermaßen grenzüberschreitend mobil sind. Bei genauerer Betrachtung stehen der räumlichen Mobilität des Publikums in erster Linie soziale Grenzen im Hinblick auf den Zugang zu Bildung und Kultur im Wege. Die kulturpolitische Gestaltung der Großregion SaarLorLux als Lebenswirklichkeit für verschiedene Akteurs- und Bevölkerungsgruppen im Kulturbereich sollte daher die vorhandenen sozialräumlichen Disparitäten und Grenzen stärker berücksichtigen.“
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Abstract: „In diesem Beitrag werden Alltagspraktiken untersucht, die von den Einwohnern des Saarlandes, Lothringens, Luxemburgs, von Rheinland-Pfalz und Wallonien in angrenzenden Regionen im Ausland ausgeführt werden. Dafür leitend ist die Überlegung, dass sich die Großregion SaarLorLux anhand der grenzüberschreitenden Ausführungen von Alltagspraktiken ihrer Bewohner als grenzüberschreitende Lebenswirklichkeit bestimmen lässt. In einer solchen sozialkonstruktivistischen Perspektive wird nicht danach gefragt, was die Großregion SaarLorLux ist, sondern auf welche Weisen sie konstituiert wird bzw. wie sie sich im Alltag ihrer Bewohner manifestiert. Dafür werden die am häufigsten grenzüberschreitend ausgeführten Alltagspraktiken näher betrachtet, zu denen das Einkaufen für den täglichen Bedarf, das freizeitorientierte Shoppen, das Erholen im Grünen/Tourismus, das Besuchen von kulturellen Veranstaltungen sowie das Besuchen von Freunden und Familienmitgliedern zählen. Die Betrachtungen basieren auf drei rezenten empirischen Studien im Untersuchungsraum und daraus ausgewählten Befunden, die zueinander in Beziehung gesetzt sowie soziokulturell und sozioökonomisch eingeordnet werden mit dem Ziel, die räumliche Organisation, die Motive und andere Kontextfaktoren von grenzüberschreitenden Alltagspraktiken in der Großregion SaarLorLux herauszuarbeiten. Über dieses Vorgehen werden Mobilitätsströme und räumliche Schwerpunkte im Kontext von Alltagspraktiken rekonstruiert und Einblicke gegeben in die Beschaffenheit von grenzüberschreitenden Lebenswirklichkeiten in der Großregion SaarLorLux.“
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Inhaltstext: „Spatial and identity research operates with differentiations and relations. These are particularly useful heuristic tools when examining border regions where social and geopolitical demarcations diverge. Applying this approach, the authors of this volume investigate spatial and identity constructions in cross-border contexts as they appear in everyday, institutional and media practices. The results are discussed with a keen eye for obliquely aligned spaces and identities and relinked to governmental issues of normalization and subjectivation. The studies base upon empirical surveys conducted in Germany, France, Belgium and Luxembourg.“
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The borders of the Netherlands were an important site of war experience for the Dutch, as well as a contested site of war interaction for the belligerents.
Erkunden
Staat
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- Frankreich (55)
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Kreis, Region, Provinz, Teilstaat o.ä.
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- Ostfriesland (6)
- Saar-Lor-Lux (57)
- Westmünsterland (6)
Ort, Gemeinde
Zeitabschnitt
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- 2_Neuzeit (20)
- 3_20. und 21. Jahrhundert (78)
Thema
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- Alltag (5)
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